Kommen die Berstädter „Ur-Einwohner“ zum Jubiläum nach Hause?
Bis zu 1.500 Jahre alt sind die Fundstücke, die vor etwa zehn Jahren bei Erschließungsarbeiten in Berstadt entdeckt wurden. Es handelte sich mit über 400 Gräbern um eines der größten frühmittelalterlichen Gräberfelder nördlich des Mains. Die Archäologen bezeichnen die Fundstücke als „ganz außergewöhnlich“. Die gefundenen Gräber sind in die Zeit der Merowinger einzuordnen. Diese reicht etwa vom Ende des 5. bis Mitte des 8. Jahrhunderts nach Christi. Im Hinblick auf das Wissen um die Merowingerzeit in Hessen bezeichnen Archäologen sie als „sensationell und teilweise gar revolutionär“. Erstaunlich ist für die Experten die Vielfältig- und Reichhaltigkeit der Beigaben. Aus den Funden lässt sich ablesen, dass die nördliche Wetterau ein Schnittpunkt alter Fernwege gewesen sein muss. Die Beziehungen reichten bis nach Südfrankreich und in das heutige England. Um sich einen Überblick über den Stand der Restaurierung zu machen und die Möglichkeiten einer temporären Ausstellung von Fundstücken in Berstadt zu besprechen, statteten Bürgermeister Rouven Kötter, Landrat Joachim Arnold und Kreisarchäologe Dr. Jörg Lindenthal der hessenARCHÄOLOGIE im Landesamt für Denkmalpflege in Wiesbaden einen Besuch ab, in deren archäologischer Restaurierungswerkstatt die beeindruckenden Objekte restauriert wurden. Die Wölfersheimer Gemeindevertretung hatte im letzten Jahr beschlossen, eine Teilausstellung der Fundstücke zum 1.200. Geburtstag Berstadts im Jahr 2017 zu ermöglichen.
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