Zehnjähriges Bestehen von Solarpark und Biogasanlage

Dunkle, regensatte Herbstwolken über Wölfersheim. Aber ungetrübte Freude in den Gesichtern der Verantwortlichen und der Gäste. „Was wir hier geschaffen haben, hat sich ohne Wenn und Aber bewährt“, sagte Joachim Arnold, Vorstandsvorsitzender der OVAG. „Sowohl die Solar-, als auch die Biogasanlage sind wichtige Mosaiksteine bei dem großen Vorhaben Energiewende“, bekräftigte sein Vorstandskollege Oswin Veith. „Die Entscheidung auf Teilen des ehemaligen Kraftwerksgeländes der früheren Preußen Elektra einen Solarpark zu errichten, war damals eine wichtige und richtige Entscheidung“, bezog auch Wölfersheims Bürgermeister Eike See unzweideutig Stellung.
29.09.22 / Gemeinde Wölfersheim

In diesen Tagen gibt es Anlass, gleich zweimal mit Zufriedenheit auf zehnjährige Bestehen zurückzublicken. Vor einem Jahrzehnt eröffnete die OVAG gemeinsein mit der Gemeinde Wölfersheim in der dafür eigens gegründeten „Wölfersheim ovag Energie GmbH“ den Solarpark in der Nähe des Sees. Ebenfalls sein zehnjähriges Jubiläum darf die Biogasanlage im Ortsteil Berstadt feiern.

„Das Thema Stromerzeugung ist heute so aktuell wie selten zuvor“, führte Eike See im Rahmen einer kleinen Feierstunde aus. „Vor zehn Jahren hat sich niemand ausmalen können, dass wir wieder einen Krieg in Europa erleben, unsere komplette Energieversorgung stark hinterfragen müssen, auch, dass der Klimawandel in einem so starken Ausmaß auf uns einschlägt.“ Der Solarpark sei für die Gemeinde nicht nur wichtig, weil er sauberen Strom erzeuge, sondern er sei überdies eine gute Einnahmequelle. Ausdrücklich lobte er die Zusammenarbeit mit der OVAG. „Alleine hätten wir diesen Park nicht planen und betreiben können, das geht nur mit deren Expertise.“ Ausblick: Eine Erweiterung des erfolgreichen Solarparks ist fest ins Auge gefasst.

Zur Biogasanlage in Berstadt stellte Joachim Arnold fest: „Die Anlage hat sich bewährt, sie ist kontinuierlich in Betrieb und wurde immer wieder weiter optimiert und auf den neusten technischen Stand gebracht.“ Wichtig: Im Gegensatz zu regenerativer Energie, aus Wind und Sonne, steht jene aus der Biogasanlage unabhängig davon rund um die Uhr zur Verfügung. Überdies sei die Anlage vor gerade einmal zwei Jahren noch durch eine PV-Freiluftanlage ergänzt worden. „Wir allen wissen durch die jüngsten Ereignisse, wie wichtig es ist, in Sachen Energie autarker zu werden. Beide Anlagen in Wölfersheim sind dazu wichtige Bausteine. Sie tragen zur Energiesicherheit in Deutschland bei.“

Dr. Hans-Peter Frank ist bei der OVAG verantwortlich für Energieerzeugung und Handel. In seinen Ausführungen hob er hervor, dass das Unternehmen bereits vor gut einhundert Jahren begann sauberen Strom zu produzieren – im Wasserkraftwerk Lißberg (Ortenberg). „Schon vor dreißig Jahren haben wir den ersten Windpark errichtet und zu Beginn der 2000er Jahren gezielt Photovoltaikanlagen installiert.“ Die Anlage in Berstadt steuert ein halbes Prozent des in Deutschland produzierten Biomethangases bei.

Im Vergleich zu einem Solarpark, erläuterte Frank, laufe eine Biogasanlage nicht von allein. „Da steckt viel Manpower und Knowhow drin, weil die Anlage rund um die Uhr verlässlich laufen soll und eine höchst komplexe Angelegenheit ist.“ Frank bedankte sich bei den rund sechzig Landwirten, welche die Anlage jährlich mit etwa vierzigtausend Tonnen Substrat und Gülle beliefern. Er bekundete abschließend: „Wir von der OVAG fühlen uns als ein Teil von Wölfersheim.“