Wohnbacher Rathaus wurde durchgesägt
„Das Alte Rathaus wurde einmal durchgesägt.“ berichtet Größer und deutet auf das Fundament. Zehn Zentimeter über dem Boden ist eine dicke Schicht aus Kunststoff erkennbar. Der Kunststoff soll als Feuchtigkeitssperre dienen. Damit wird das Gebäude langfristig vor aufsteigender Nässe aus dem Erdreich geschützt. Um dies durchführen und einen Erdgasanschluss verlegen zu können, musste der Brunnen am Gebäude zunächst weichen. Wenn die Arbeiten am Alten Rathaus abgeschlossen sind, wird ein neuer Brunnen in Betrieb genommen.
Im Inneren des Gebäudes sind Fortschritte zu erkennen. Mit bloßer Hand konnte man das morsche Holz von den Balken kratzen. In der Zwischendecke und im Dachstuhl wurden die Balken bereits ausgetauscht, was für die Handwerker eine Herausforderung darstellte. Über den neuen Anbau gelangt man in das Obergeschoss. Im Erdgeschoss des Anbaus wird eine kleine Toilettenanlage entstehen. Während das Untergeschoss vollständig entkernt ist, kann man im Obergeschoss einige Spuren der Nutzer erkennen. Unter einer dicken Schicht Tapete schimmert die historische „gemalte Tapete“ hervor. Aus den alten, knarzenden Holzdielen schauen die Nägel heraus, die von einem anderen Belag verdeckt waren. Auf dem dicken Stützbalken in der Mitte des Raumes ist noch das Logo des Roten Kreuzes zu sehen, dem das Alte Rathaus als Sitz diente. Ob nun am äußeren Erscheinungsbild oder im Inneren des Gebäudes: Bei der Sanierung wird der Denkmalschutz eng einbezogen. So wurde beispielsweise genauestens untersucht, welche Farbe die Holzbalken unter den dicken Farbschichten der Jahrzehnte ursprünglich hatten. An der Fassade des Gebäudes wird sich jedoch noch einiges tun. Der gemauerte Bereich unten wird komplett verputzt. Das Fachwerk im Obergeschoss wurde schon teilweise erneuert. Das angrenzende Torhaus wurde zu Beginn der Arbeiten abgebaut und derzeit saniert. Nach Abschluss der Arbeiten soll es an seiner ursprünglichen Stelle wieder aufgebaut werden. „Der Fortschritt der Arbeiten ist von außen nur zu erahnen. Schaut man sich das Alte Rathaus jedoch von innen an, wird man schnell feststellen wie umfangreich die Arbeiten sind und mit welcher Sorgfalt vorgegangen werden muss. Die Arbeit wird sich jedoch lohnen.“ so Bürgermeister Kötter. Ideen zur Nutzung gibt es viele. Von kleinen Ausstellungen über Trauungen bis hin zu Vorträgen ist einiges möglich. Primär soll das Alte Rathaus jedoch den Wohnbacher Vereinen zur Verfügung stehen. Im Obergeschoss können beispielsweise der Arbeitskreis Dorferneuerung und die Nachbarschaftshilfe ihre Unterlagen lagern oder ein gemeinsames Büro einrichten. „Es freut mich, dass sich die Wohnbacher Vereine so engagiert in die Planungen eingebracht haben und somit auch die künftige Nutzung gesichert ist.“ schließt Bürgermeister Kötter ab.