Wölfersheim zeigt sich solidarisch
Die Flaggen von Europa, Deutschland und der Ukraine wehten bereits seit den Morgenstunden vor dem Wölfersheimer Rathaus. Schon eine halbe Stunde vor dem Beginn der Kundgebung füllte sich der Platz, der unter Wölfersheimern als „Brück“ bekannt ist. Menschen aus Wölfersheim und darüber hinaus waren zur Kundgebung gekommen. Bürgermeister Eike See begrüßte als Versammlungsleiter die zahlreichen Teilnehmer und ging zuerst auf die Hygienemaßnahmen ein. Er übergab das Wort an Pfarrer Lars Stephan, der für alle Wölfersheimer Kirchengemeinden sprach. Er rief zu Frieden und Solidarität auf und ging auf die von den Kirchengemeinden angebotenen Friedensgebete ein. „Dieser Krieg ist für die Ukrainerinnen und Ukrainer, aber auch für uns alle, eine menschliche Tragödie. Schon jetzt, dabei ist das Ausmaß des Krieges noch längst nicht absehbar,“ so Stephan.
Micheal Rückl sprach als Fraktionsvorsitzender der Wölfersheimer Grünen stellvertretend für die vier Fraktionen in der Gemeindevertretung. In seiner sehr persönlichen Ansprache ging er auf seine Erfahrungen der letzten Tage ein. Noch vor wenigen Tagen habe er beruflich mit Menschen aus der Ukraine zusammen gearbeitet. Der Kontakt sei inzwischen komplett abgerissen. Er unterstrich, dass nicht die Menschen in Russland, sondern das Putin Regime für diesen Krieg und diese Tragödie für Europa verantwortlich sei. Die Erste Kreisbeigeordnete Stephanie Becker-Bösch sprach ihren Dank all jenen aus, die sich bereits am Wochenende als ehrenamtliche Flüchtlingshelfer auf den Weg in Richtung der Grenzen gemacht haben um den Menschen zu helfen.
Rochsane Mentes von BUNTerLEBEN ging auf die Aktion Friedenslicht ein. Ein Licht aus Bethlehem soll als Botschafter des Friedens durch die Länder Europas reisen. Mentes sprach den Wunsch aus, dass das Licht, auch wenn man nicht christlichen Glaubens ist, ein bisschen Hoffnung spenden soll. Sie lud die Teilnehmer zu einer weiteren geplanten Veranstaltung in Florstadt am kommenden Samstag vor dem Florstädter Rathaus ein. Zum Abschluss unterstrich sie, dass es jetzt mehr denn je wichtig sei sorgsam mit Informationen umzugehen und nur offiziellen Quellen zu trauen. Besonders in sozialen Medien werden massiv Fakenews verbreitet und man sollte diese Inhalte kritisch hinterfragen, bevor man sie teilt.
Als letzter Redner trat Bürgermeister Eike See an das Rednerpult. Europa müsse mehr denn je zusammen stehen. „Vladimir Putin hat das Völkerrecht eklatant gebrochen, er hat diesen Krieg gewollt, er hat ihn begonnen und es ist sein Krieg. Er führt ihn aber leider nicht alleine. Er marschiert mit Soldaten ein und er verwickelt Menschen in kämpferische Handlungen. Putin sind der Frieden und das Völkerrecht egal und er zerstört damit Familien, gesellschaftliche Strukturen und Menschenleben. Für die militärische Eskalation gibt es keine Rechtfertigung und keine Entschuldigung,“ so Bürgermeister See. Man fühle sich machtlos bis erstarrt. Abgeschlossen wurde die Kundgebung mit einer Schweigeminute für die Menschen in der Ukraine.