Wölfersheim liest: Buchtipp und Spende des Bürgermeisters

Illegale Nachtclubs und politische Straßenschlachten - Volker Kutscher lässt in seinem Krimi „Der nasse Fisch“ das wilde Berlin der 1920er Jahre lebendig werden. „Es ist mir sehr schwer gefallen, dieses Buch zwischendurch aus der Hand zu legen.“ berichtet Bürgermeister Rouven Kötter, der es in diesem Monat als Buchtipp und Spende an die Wölfersheimer Bücherei übergab.
08.10.19 / Gemeinde Wölfersheim

Im Buch geht es um Kriminalkommissar Gereon Rath. Neu in Berlin und abgestellt bei der Sitte, erlebt er eine Weltstadt im Rausch und voller sozialer und politischer Spannungen. Nach dem Fund einer unidentifizierten Leiche schaltet sich der junge ehrgeizige Kommissar ungefragt in die stagnierenden Ermittlungen der Mordkommission ein – und stößt in ein Wespennest. Mit dem Großstadtroman beginnt eine sensationelle Serie, in der Kutscher den Kriminalkommissar Rath durch das Berlin der späten 20er- und frühen 30er-Jahre und mitten in die politischen und gesellschaftlichen Umbrüche der Zeit schickt.

Dem Leser stockt der Atem, wenn er erste Anzeichen für das Erstarken des Nationalsozialismus bemerkt, die von den Romanhelden noch als harmlos abgetan werden. Und er fiebert mit dem jungen Ermittler, der in Köln aufwuchs, dort seine Karriere bei der Polizei begann und nach einem tödlichen Schuss die Stadt verlassen und in Berlin bei der Sitte neu anfangen muss. Fasziniert von der vibrierenden Atmosphäre der amerikanischsten Stadt Europas, entnervt von den Razzien in Nachtclubs und Bordellen, nutzt Rath die erste sich bietende Gelegenheit, um wieder als Mordermittler tätig zu werden.Ein Toter ohne Identität, der Spuren bestialischer Folterung trägt, gibt der Mordkommission Rätsel auf. Rath entdeckt eine Verbindung zu einem Kreis oppositioneller Exilrussen, die mit geschmuggeltem Gold Waffen kaufen wollen, um einen Putsch vorzubereiten. Auch andere sind hinter dem Gold und den Waffen her. Rath bekommt es mit Paramilitärs und dem organisierten Verbrechen zu tun. Er verliebt sich in Charly, Stenotypistin in der Mordkommission, und missbraucht ihr Insiderwissen für seine einsamen Ermittlungen. Dabei verstrickt er sich immer weiter in den Fall und macht sich schließlich selbst verdächtig.

Volker Kutscher erzählt von einem einsamen und zu allem entschlossenen Kommissar und liefert das brillante Porträt einer Metropole, die in ihrer Rastlosigkeit, Buntheit und Vergnügungssucht erstaunlich modern und gegenwärtig wirkt – und deren Schicksal vorgezeichnet ist.

Das Buch ist ab sofort in der Wölfersheimer Bücherei erhältlich. Die Bücherei ist immer dienstags von 18.00 - 20.00 Uhr und samstags von 13.00 - 15.00 Uhr geöffnet.