Wölfersheim ist Streuobstkommune 2023
Anlässlich des Termins sagte er: „Für mich als Wölfersheimer und ehemaligen Bürgermeister ist es natürlich eine ganz besondere Freude, die Auszeichnung als Streuobstkommune 2023 überreichen zu dürften. Hier in der Gemeinde ist den vergangenen Jahren viel passiert, was dem Schutz der Streuobstwiesen einen richtigen Schub gegeben hat. Wir vom Regionalverband haben mit unseren kommunalen Angeboten dies gerne unterstützt.“ Neben Wölfersheim haben dieses Jahr die Verbandsgemeinden Wehrheim und die Stadt Nidderau den Titel erhalten.
Bürgermeister Eike See bedanke sich für die Würdigung und sagte: „Streuobstkommune zu sein, das ist für uns eine grandiose Auszeichnung. Sie zeigt, wie positiv unser Engagement über die Gemeindegrenzen hinaus wahrgenommen wird. Ich denke, der Titel ist ein echter Ansporn für unsere Bürgerinnen und Bürger, nachhaltig mit unserer Umwelt umzugehen. Der Regionalverband hat uns dabei ein gutes Stück helfen können.“
In den vergangenen Jahren hat das in der Wetterau gelegene Wölfersheim wegweisende Schritte zum Erhalt und sogar Ausbau der Streuobstflächen unternommen. So wurden im Zuge eines 2018 beschlossenen Streuobstkonzepts Neuanpflanzungen und Sammelbestellungen umgesetzt. Die gemeindeeigenen Flächen sind vollständig kartiert, die Daten in das Streuobst-Kataster des Regionalverbandes eingetragen. An der von dieser für Kommunen organisierten Weiterbildung zum zertifizierten Landschaftsobstbauer haben Mitarbeiter des Bauhofes und der Verwaltung aus Wölfersheim teilgenommen. Für die Bürger bietet die Gemeinde jedes Jahr kostenlose Schnittkurse an, seit 2022 kann man bei ihr auch eine Obstraupe als „Erntehelfer“ ausleihen. Zudem läuft die von der Gemeindevertretung beschlossene Aktion „10.000 Bäume für 10.000 Wölfersheimer“ – eine auch klimapolitisch motivierte Aufgabe, die das Engagement vieler verlangt, aber auch ermöglicht.
Seit 2021 lobt der Regionalverband jährlich im Zuge des Wettbewerbs drei Streuobstkommunen aus und setzt dies auch in den kommenden Jahren fort. Eine solche Auszeichnung gibt einer Kommune die Möglichkeit, ihr Engagement für einen Lebensraum, der für die Identität unserer Region eine große Rolle spielt, öffentlichkeitswirksam darzustellen. Ziel ist es, den Streuobstanbau und die Streuobstwiesen als Biodiversitäts-Hotspots noch bekannter zu machen und für die Aufmerksamkeit zu werben, die sie verdienen.
Die Preisträger-Kommunen erhalten als Anerkennung eine Urkunde und bekommen Besuch von der mobilen Kelterei des MainÄppelHauses. Außerdem gibt es einen Gutschein für eine kostenlose Fortbildung beim Streuobstexperten Josef Weimer zu einem Kursthema ihrer Wahl.
Der Regionalverband FrankfurtRheinMain unterstützt seine 80 Mitgliedskommunen beim Erhalt der Streuobstwiesen und hat dabei seine Rolle als zentraler Akteur eingenommen. Ein großes Anliegen ist es, die vielen Aktiven im Streuobstwiesenschutz zusammen zu bringen, diese zu vernetzen und einen regen Austausch zu generieren, getreu dem Motto: „gemeinsam erreichen wir mehr“.
Der Regionalverband betreibt die Informationsplattform Streuobst-Portal Region FrankfurtRheinMain(www.streuobst-frm.de). Außerdem ist er Herausgeber der Streuobst-Zeitschrift „Der Apfelbote“. Er macht Lobbyarbeit beim Land für die Interessen der Streuobstakteure in der Region und kümmert sich um die Vernetzung und Unterstützung von kommunalen oder privaten Streuobst-Interessierten. Beispielsweise über Veranstaltungen und Kurse des Regionalen Streuobstzentrums MainÄppelHaus, das der Regionalverband finanziell unterstützt. Auf der Website gibt es neben vielen Infos zum Thema eine „Streuobst-Börse“ als Plattform zum Suchen und Finden in Sachen Streuobst (www.streuobst-frm.de/sb).