Winter hat Wölfersheim im Griff
In den Seitenstraßen, die vom Bauhof nicht geräumt werden, haben PKW Schwierigkeiten, voran zu kommen, zu parken oder in Einfahrten hereinzufahren. „Solche Schneemassen, wie wir sie momentan in Wölfersheim vorfinden, sind absolut außergewöhnlich. Wir sind sowohl personell als auch materiell nicht in der Lage, die Straßen so zu räumen, dass überall eine komfortable Straßennutzung möglich ist. Die Kollegen des Bauhofes sind komplett im Einsatz, um gefährliche Kreuzungen, Bushaltestellen und andere Gefahrenpunkte zu bearbeiten.“ erläutert der Wölfersheimer Bürgermeister Rouven Kötter, der seinen bereits angetretenen Weihnachtsurlaub aufgrund des massiven Wintereinbruchs unterbrochen hat. „Im vergangenen Winter haben wir 61,1 t Streusalz auf den Straßen in Wölfersheim ausgebracht. Das ist Salz im Wert von fast 12.000 Euro. Im aktuellen Winter sind wir schon bei rund 30 t. Die Bauhofmitarbeiter waren letztes Jahr 1.250 Stunden im Einsatz. Zusammen mit den Materialkosten kommen wir damit auf rund 100.000 Euro, die uns der Winterdienst im vergangenen Winter gekostet hat.“
Aus diesem harten Winter hat die Gemeinde bereits Lehren gezogen und eine größere Menge Streusalz terminiert bestellt. Außerdem wurden ein zusätzliches Räumschild und ein entsprechendes Fahrzeug für über 30.000 Euro angeschafft.
Leider kam es bei dem Räumschild zu Lieferverzögerungen, so dass dieses noch nicht angeliefert wurde, und ein älteres Fahrzeug ist während des Winterdienstes kaputt gegangen. Darüber hinaus wurden private Unternehmer als Unterstützung beauftragt, und die Gemeinde plane, mit einer Nachbarkommune ein gemeinsames Salzsilo anzuschaffen, um noch unabhängiger von Lieferungen und Preisentwicklungen zu sein. Bürgermeister Kötter warnt jedoch davor, diese Neuinvestitionen als Lösung aller Probleme zu betrachten. „Das Schieben mit einem Schneeschild sorgt zwar dafür, dass die Straßen zunächst frei sind, es führt jedoch zu anderen Problemen. Die Einfahrten und Bürgersteige werden zugeschoben, Parkmöglichkeiten werden minimiert. Dennoch wollen wir durch die Anschaffung dieses Fahrzeugs die Gefahrenquellen weiter minimieren. Es wird jedoch auch in Zukunft nicht möglich sein, dass wir alle Straßen in der Gemeinde vom Schnee befreien. Das ist schlichtweg nicht leistbar.“ erläutert Kötter. „Ich verstehe den Unmut vieler Bürgerinnen und Bürger, bitte jedoch auch um Verständnis. Solche Schneemassen sind für unsere Region absolut unüblich und außergewöhnlich. Wir haben aus dem vergangenen Winter unsere Lehren gezogen und den Winterdienst materiell besser ausgestattet. Die Kollegen des Bauhofes sind permanent im Einsatz und machen Überstunden, um die Gefahrenquellen zu minimieren. Komfortable Straßenverhältnisse in allen Bereichen sind jedoch nicht zu erreichen. Ich appelliere an alle Verkehrsteilnehmer, egal ob zu Fuß oder mit dem PKW: Seien Sie vorsichtig, und passen Sie Ihre Geschwindigkeit den Wetterverhältnissen an. Die Natur und ihre Auswirkungen sind von uns Menschen nicht immer beherrschbar.“