Vier Partner auf Augenhöhe

Seit Januar 2010 ist die Gemeinde Wölfersheim Mitglied im gemeinsamen Ordnungsbehördenbezirk mit Florstadt, Niddatal und Reichelsheim. Im vergangenen Jahr beschlossen die Gemeindevertreter, die Zusammenarbeit zu beenden und in einen gemeinsamen Ordnungsbehördenbezirk von Butzbach, Münzenberg und Rockenberg einzutreten. Durch häufigere Kontrollen soll die Verkehrssicherheit in der Gemeinde erhöht werden. Vor wenigen Tagen konnte der Vertrag hierzu offiziell unterzeichnet werden.
07.08.21 / Gemeinde Wölfersheim

Münzenberg, Rockenberg und Butzbach arbeiten bereits seit einigen Jahren erfolgreich in einem Ordnungsbehördenbezirk zusammen. Als gemeinsames Ziel haben sie sich gesetzt, keine Gewinne zu erzielen, sondern die Verkehrssicherheit und Lebensqualität in den jeweiligen Kommunen zu steigern. Nachdem die Gremien der drei Kommunen dem Beitritt Wölfersheims zugestimmt hatten, konnte zwei Tage nach dem letzten Beschluss der Vertrag offiziell unterzeichnet werden und Wölfersheim wird ein gleichberechtigter Partner im Ordnungsbehördenbezirks. Vertreter der Städte und Gemeinden unterzeichneten das Papier zwar nicht am geografischen Mittelpunkt, aber gewissermaßen im Herzen des neuen Bezirks: in Sichtweite der Burg Münzenberg.

Die bisher schon beteiligten Bürgermeister Michael Merle (Butzbach), Bürgermeisterin Dr. Isabell Tammer (Münzenberg) und Bürgermeister Manfred Wetz (Rockenberg) äußerten sich zuversichtlich, dass das Erfolgsmodell auch weiter funktionieren werde. Bürgermeister Eike See sagte, dass die Gemeinde nach einem bisherigen Fünf-Kommunen-Modell nun statt einer Einzellösung eine neue Kooperation eingehe. Gute Erfahrungen in der Zusammenarbeit mit Münzenberg und Rockenberg habe man bereits gemacht. Ein gutes Beispiel hierfür sei die Gemeinschaftskasse Wetterau.

Wölfersheim sei ein „naheliegender Partner“, sagte Tammer. Die interkommunale Zusammenarbeit sei grundsätzlich zu begrüßen. Wetz fügte hinzu, dass die künftige Abrechnung der Dienstleistungen, die nach Einwohnerzahl der Kommunen erfolge, eine nachvollziehbare Grundlage sei. Man wolle gut und harmonisch weiterarbeiten.

Merle erklärte, die Zusammenarbeit sei „immer gut gelaufen“. Der neue Vertrag werde nun mit Leben gefüllt. Die Beteiligten befänden sich auf Augenhöhe, das Handeln sei auf Konsens ausgerichtet. In den Kommunen stelle man den „Druck auf der Straße“ fest, dass Regeln nicht eingehalten würden. Damit entstehe bei den Bürgern gegenüber den Ordnungsbehörden eine Erwartungshaltung der Bevölkerung. Tammer betonte, dass es den Kommunen bei der Überwachung des fließenden Verkehrs nicht darum gehe, Überschüsse zu erzielen. Im Gegenteil: „Wir lassen uns die Verkehrssicherheit etwas kosten.“ Bis erste Kontrollen in Wölfersheim stattfinden können, wird noch etwas Zeit vergehen. Der Vertrag muss zunächst vom Regierungspräsidium genehmigt und im Staatsanzeiger veröffentlicht werden.