Umfangreiche Maßnahmen getroffen
Verlässliche Informationen und ehrenamtlich getragene Hilfsaktion
Schon zu Beginn der Corona-Pandemie hat die Gemeinde regelmäßig und umfangreich über aktuelle Maßnahmen informiert. Die Bürger erhielten über den Gemeindespiegel, die Homepage der Gemeinde Wölfersheim, auf der eine eigenen Corona-Rubrik eingerichtet wurde, die App der Gemeinde sowie in mittlerweile zehn Videos kontinuierliche und verlässliche Informationen rund um die Corona-Geschehnisse. Mit der Verteilung von Flyern an alle Haushalte im Rahmen der Aktion „Wölfersheim hilft!“ startete eine umfangreiche Hilfsaktion. Hilfeanbieter als auch Hilfesuchende, insbesondere ältere Menschen und Risikogruppen, können sich an die Gemeinde wenden und Hilfe im Alltag anfordern. So wurden Einkaufshilfen, Gänge zu Arzt und Apotheken als auch kurzfristige Kinderbetreuung vermittelt. „Es hat mich wirklich begeistert, wie viele Menschen sich bereit erklärt haben, anderen zu helfen. Das zeigt, wie gut unsere Gesellschaft in einer solchen Situation zusammenstehen kann.“ so Bürgermeister Eike See.Um auch die Mitarbeiter der Gemeinde und die Feuerwehrangehörigen zu schützen, wurde kostenlos eine Maske zur Verfügung gestellt. Dazu wurden 350 Masken bei einer ortsansässigen Schneiderei in Auftrag gegeben. Weitere 700 Masken wurden bisher von freigestellten Mitarbeitern der Verwaltung und den Kitas sowie freiwilligen Näherinnen gefertigt. Dazu wurde eine eigene einheitliche Nähanleitung veröffentlicht und anschaulich als VLOG präsentiert. Das Material wie Stoff, Einlage und Gummiband werden bei Bedarf kostenfrei gestellt. Viele Bürger stifteten aber auch eigenes Material.Die so gefertigten Masken werden im Bürgerbüro gegen eine Spende abgegeben. Weiterhin wurden an allen Ortseingängen rund 15 Banner zur Aktion Wölfersheim Hilft und am Wölfersheimer See 5 Banner zu allgemeinen Verhaltensregeln aufgehängt. Die KiTa-Eltern wurden über die Möglichkeiten der Betreuung und Gebührensituation regelmäßig und stets zeitnah per E-Mail, Whats-App, telefonisch und per Brief informiert. Ebenfalls wurden die Vereinsvertreter per E-Mail und Videos über aktuelle Entwicklungen informiert. „Die umfangreiche Information aller Bürgerinnen und Bürger ist uns generell ein großes Anliegen. In dieser Situation war es besonders wichtig, schnell und besonnen zu reagieren und auch umfassend über Neuerungen zu informieren.“ so Bürgermeister See.
Sicherheit und Schutz der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
Die Pandemie hatte auch Auswirkungen auf die Arbeit der Mitarbeiter der Gemeinde in Kindergärten, Bauhof und Verwaltung. Zu Beginn der Pandemie wurden verschiedene Maßnahmen ergriffen, um zu schützen und gleichzeitig den Betrieb weiterhin aufrechterhalten zu können. Besonders gefährdete Mitarbeiter wurden zu deren Schutz freigestellt. Im Verwaltungsbereich wurde zudem für etliche Beschäftigte die Möglichkeit von Homeoffice eingerichtet und auch genutzt. Die Möglichkeit, Arbeitsleistungen zu erbringen wurde auf das Wochenende ausgeweitet. Büros wurden nach Möglichkeit nur einzeln besetzt, und es wurde versetzt gearbeitet. Der Austausch erfolgte vermehrt über Video- und Telefonkonferenzen. Dienstreisen und Fortbildungen wurden komplett abgesagt. Um den Kontakt mit vielen Kunden zu reduzieren, wurde der Besucherverkehr im Rathaus stark reduziert und weitgehend auf das Bürgerbüro beschränkt. In allen Bereichen wurden entsprechende Schutzmaßnahmen ergriffen und zum Beispiel Spuckschutzwände beschafft.In den vergangenen Wochen mussten sich alle Beschäftigten der Gemeinde auf eine andere Arbeitssituation einrichten. Um die Betreuung in den Kitas und gleichzeitig das größtmögliche Maß an Sicherheit für Mitarbeiter und Kinder zu gewährleisten, wurden stetig Gespräche zwischen dem Rathaus und den KiTa-Leitungen geführt. Es wurde eine umfangreiche Handreichung für die tägliche Arbeit ausgearbeitet, die von der Bring- und Abholsituation der Kinder über die Frühstückspause bis hin zur Personalplanung verschiedenste Details regelt. „Die Mitarbeiter der KiTas müssen an dieser Stelle ausdrücklich für ihre hervorragende und auch selbstlose Arbeit gelobt werden. Eine Kinderbetreuung mit Maske und 1,5 Meter Distanz ist, das wissen wir alle, nicht möglich. Die KiTa-Mitarbeiter wahren daher von Anfang an einem erhöhten Ansteckungsrisiko ausgesetzt. Die mentale Belastung und auch die stets neuen Herausforderungen, welche Kinder wann, wo und durch wen betreut werden mussten, waren sehr hoch. Das Team rund um Nicole Lehmann hat diese Situation mit Bravour gemeistert.“ lobt Bürgermeister See.
Die Mitarbeiter des Bauhofes, der Kläranlage und die Objektbetreuer wurden, genau wie die Mitarbeiter der KíTas, stets über alle Neuerungen informiert. Der Bauhof hat auf einen Schichtbetrieb umgestellt. Es wurden zwei Schichten gebildet, die versetzt zueinander arbeiten und nicht miteinander in Berührung kommen. Die Mitarbeiter wurden mit Mundschutz ausgestattet und achten auf die Abstands- und Hygieneregeln.
Auswirkungen auf laufende Projekte
Die Auswirkungen auf laufende Projekte der Gemeinde sind bisher noch überschaubar. Der Umbau der alten Apotheke ist zwar in vollem Gange, allerdings gab es bei der Firma, die die Trockenbauarbeiten ausführt, zu Beginn der Pandemie einen zeitlichen Verzug, so dass die Gewerke, Elektro, Heizung und Sanitär erst später beginnen konnten. Das Außengelände der KiTa-Regenbogen in Södel konnte aufgrund mehrerer Corona-Ausfälle der beauftragen Firma über mehr als 7 Wochen nicht weiterbearbeitet werden. Die Aufträge für die Feldbergstraße und den Füllgesweg, aber auch für die Sanierung der roten Kreuzungen im Gewerbepark Wölfersheim wurden später freigegeben. Besonders im stark frequentierten Gewerbepark wollte man das Risiko einer Unterbrechung vermeiden.
Finanzielle Belastung für Städte, Gemeinden und Bürger
Schon jetzt lässt sich sagen, dass die finanziellen Auswirkungen auf die hessischen Kommunen massiv sein werden. Die größten Einnahmen aller hessischen Kommunen kommen aus der Einkommens- und Umsatzsteuer, der Schlüsselzuweisung sowie der Gewerbesteuer. Schon jetzt lässt sich absehen, dass die Einnahmen aus der Gewerbesteuer geringer ausfallen werden. Im diesjährigen Haushaltsplan rechnet man mit etwa 3,7 Millionen Euro. Vermutlich werden die Einnahmen niedriger ausfallen.
Eine genaue Vorhersage, wie sich die Gewerbesteuer der Gemeinde Wölfersheim bis zum Jahresende entwickeln wird, ist derzeit nicht möglich und wäre unseriös. Gleiches gilt für die zukünftigen Einnahmen aus der Einkommens- und Umsatzsteuer. Hier ist es wichtig zu wissen, dass die Zuteilung dieser Steuereinnahmen immer aus dem ersten Halbjahr des Vorjahres und des zweiten Halbjahres des Vor-Vor-Jahres berechnet wird. Die Einbußen in diesem Bereich werden die Gemeinde also zeitlich versetzt erreichen.
Um die geringeren Einnahmen aufzufangen hat Bürgermeister Eike See eine Haushaltssperre ausgesprochen. Das bedeutet, dass in den verschiedensten Bereichen etwa 10 Prozent der eingeplanten Ausgaben nicht getätigt werden dürfen. Bestimmte Bereiche wie Personalkosten sind davon ausgenommen. Dennoch verzichtet man darauf, eine zusätzliche Stelle für den Bauhof zu besetzen. „Wir erhoffen uns damit, die ausbleibenden Einnahmen auszugleichen. Konkret lässt sich aber noch nicht sagen, welche Auswirkungen die Corona-Pandemie auf die Einnahmen haben wird. Bei vielen Bürgern und Unternehmen schaut das ähnlich aus. Deshalb haben wir Mahn- und Vollstreckungsläufe für Bürger ausgesetzt und im Bereich der Gewerbesteuer Zahlungsaufschübe gewährt. Kurzfristige Zahlungseingänge bringen uns weniger als langfristig konstante Einnahmen von gesunden Unternehmen.“ berichtet See.
Weitere Informationen zur Kinderbetreuung in Ausschuss
Die Parlamentarier zeigten sich von der Zusammenfassung der Maßnahmen beeindruckt. See dankte auch ihnen ausdrücklich für das entgegengebrachte Vertrauen und die zielorientierte Zusammenarbeit. Im weiteren Verlauf der Sitzung beschlossen die Parlamentarier fraktionsübergreifend, die Kindergartengebühren für die Monate April und Mai für alle Eltern, deren Kinder keine Notbetreuung in Anspruch nehmen, vollständig zu erlassen. Bereits im Vorfeld hatten die Fraktionsvorsitzenden sich darauf verständigt, die Gebühren nicht abzubuchen und in der Sitzung einen entsprechenden Beschluss zu fassen. Weitere Details zur Betreuung in den Kindergärten sollen in der nächsten Ausschusssitzung vom Gemeindevorstand präsentiert werden. „Die Parlamentarier haben einen Einblick in die zahlreichen Maßnahmen und Auswirkungen erhalten. Tatsächlich gehen die Maßnahmen noch weit darüber hinaus. Von der Kontrolle und Beratung durch das Ordnungsamt bis zur Montage von zusätzlichen Desinfektionsmöglichkeiten gibt es eine Vielzahl weiterer Arbeiten, die zu erledigen waren. Ich danke allen Beteiligten für ihr besonnenes und engagiertes Handeln.“ schließt Bürgermeister See ab.