Traditionen des Bergbaus bewahren

Es ist nunmehr 25 Jahre her, dass der Bergbau die Wetterau nicht mehr aktiv prägt. Am 30, Oktober 1991 wurde das Wölfersheimer Braunkohlekraftwerk abgeschaltet. Eine Ära ging damit zu Ende und der Verein zur Pflege der Bergbau und Kraftwerkstradition gründete sich. Am vergangenen Wochenende blickten seine Mitglieder auf 25 Jahre Vereinsgeschichte zurück.
28.01.20 / Gemeinde Wölfersheim

Es gab kaum eine Familie, der der Bergbau früher nicht Lohn und Brot bot. Das stellte auch der Beigeordnete Michael Schmidt als offizieller Vertreter der Gemeinde Wölfersheim in seiner kurzen Ansprache fest. Sein Großvater war lange Jahre bei der Preußen Elektra beschäftigt. Er drückte die Hoffnung aus, dass die vom Verein greifbar gemachte Tradition und Geschichte erhalten bleibe und sich auch jüngere Menschen ihr verpflichtet fühlen. Als Geschenk überreichte er eine Urkunde des Bürgermeisters und einen Gutschein für eine gemeinsame Fahrt mit dem Gemeindevorstand in das Hessische Bergbaumuseum in Borken. Unter den Zuschauern zahlreich vertreten waren Mitglieder des dortigen Vereins. Der hauptamtliche Museumsleiter des Hessischen Bergbaumuseums und der Vorsitzende des Bergbauvereins Borken überbrachten ebenfalls persönlich ihre Glückwünsche. Durch das Programm des Festaktes führte der Vereinsvorsitzende Rudi Weinelt. Etwa 50 Gäste konnte er hierzu im Wölfersheimer Energiemuseum begrüßen. Zur Eröffnung gab er zunächst einen historischen Überblick über den Braunkohleabbau in der Wetterau. "Dieser Wirtschaftszweig prägte die Region und ihre Menschen, brachte Wohlstand und hinterließ sichtbare Spuren in den Orten und den Gemarkungen. Am markantesten sind die durch Renaturierung entstandenen Seen mit unterschiedlichen Funktionen. Die Männer und Frauen wollten dieses Wissen der Nachwelt erhalten und gründeten vor 25 Jahren den Verein." so Weinelt. Für ihre 25jährige Mitgliedschaft ehrte er Thomas Bopp, Hubert Drießen, Hans Drießen, Ernst Jablotschkin, Anton Kosmala, Heinz Künstler, Lothar Lang, Paul Müller, Tim Nungesser, Hermann-Ulrich Pfeuffer, Erich Reitz, Helmut Reuter, Wolfgang Rieß, Ulrich Sawitzki, Raimud Schröder, Elke Ulrich, Rudi Weinelt und Odo Wöltje. Zu den zwischenzeitlich verstorbenen Gründungsmitgliedern des Vereins gehören Gerhard Appel, Horst Clausius, Helmut Fischer, Jakob Glas, Helmut Lingemann, Hermmann Nungesser, Herbert Pirl, Georg Fischer, Willi Fuchs, Manfred Göbel, Horst Künstler, Karl Müller, Reinhold Rieß, Norbert Ring, Werner Schmidt, Walter Zinn und Erwin Zinsheimer. Dank sprach Weinelt auch an die engagierten Mitglieder aus, die das Energiemuseum in ihrer Freizeit betreuen, allen voran Helmut Rieß. Das Museum befindet sich im ehemaligen Umspannwerk und gibt einen Überblick über die Geschichte des Bergbaus und bietet Informationen zu erneuerbaren Energien. Zum Ende des offiziellen Teils lud Weinelt die Besucher ein, die extra zusammengestellte Ausstellung zur Geschichte des Vereins anzuschauen und verabschiedete sich mit dem in Wölfersheim noch immer gebräuchlichen "Glück Auf!"