TG Mitglied auf „Abwegen“ - MEGAMARSCH FRANKFURT 2020
Im Vorfeld des diesjährigen Megamarsch Frankfurt kam selbstverständlich die Frage auf, ob das Event stattfinden darf. Nach der Vorlage eines ausgeklügelten Hygienekonzeptes seitens des Veranstalters gab das Gesundheitsamt Frankfurt die Genehmigung für die Durchführung der Veranstaltung. Neben der Einhaltung der Hygienemaßnahmen war das Tragen einer reflektierenden Warnweste und einer Stirnlampe in der Dunkelheit eine Auflage für alle Teilnehmer. Von rund 1.300 Anmeldungen traten 875 Wanderer an, 403 Finisher sind bis ins Ziel gekommen.
Am Samstag, dem 10. Oktober 2020 machte sich Stefan extra spät um 13:10 Uhr auf den 100 Kilometer langen Weg, um das Feld von hinten „aufrollen“ zu können. Die Strecke gefiel ihm allein schon von der Ansicht sehr viel besser als die Strecke in den letzten beiden Jahren. Gestartet wurde in Eschborn Süd, über Sulzbach und Liederbach ging es nach Hofheim, wo am Meisterturm die erste Verpflegungsstation aufgebaut war. Stefan legte mit einem hohen Anfangstempo los und passierte bereits nach 4:15 h die 25-km-Marke. Dann kam der körperlich anstrengende Teil mit den meisten Höhenmetern über Kelkheim, durch Kronberg nach Oberursel. Hier an der Hohemark erwartete die Teilnehmer der zweite Versorgungsposten. Die Hälfte der Strecke brachte der Mega-Wanderer dann nach zirka 9 ½ Stunden hinter sich.
Weiter ging es am Stadtrand von Bad Homburg entlang, durch Ober- und Niedererlenbach und die umliegenden Felder in die Richtung seines langjährigen Laufrevieres nach Dortelweil. Ab diesem Punkt wusste Stefan was ihn erwartet. Von dort aus führte die Strecke immer an der Nidda entlang durch Bad Vilbel, an Harheim und Bonames vorbei nach Eschersheim, wo der vierte und gleichzeitig letzte Verpflegungspunkt bei Kilometer 85 am Freibad wartete. Hier merkte er zum ersten Mal eine feuchte Kälte, die ihn relativ schnell weiter trieb. Hier konnte Stefan auch einschätzen, dass er sein ursprünglich gefasstes Ziel, die Strecke in einer Zeit von unter 20 Stunden zu bewältigen, erreichen kann. Weiter ging es dann über Hausen und Rödelheim bis die Streckenführung nach rechts in Richtung Sossenheim abbog. Hier gab es tatsächlich auch für den Kenner der Strecke nochmal neue Ein- bzw. Ausblicke. Mittlerweile war es wieder hell, was auch die Müdigkeit vertrieb. Das Wetter hätte nicht besser sein können. Strahlender Sonnenschein, in der Nacht teilweise sternenklarer Himmel mit einem zunehmenden Mond, der trotzdem genügend Licht auf die Strecke warf. Am Sonntagmorgen erreichte Stefan nach 19 Stunden und 53 Minuten glücklich das Ziel am S-Bahnhof in Eschborn Süd.