Steinkauz Beringung 2018
Mitte Mai haben wir mit der Aktion begonnen, da waren wir noch recht optimistisch, obwohl die allgemeine Belegung der Röhren deutlich schlechter war als die Jahre zuvor.
25 bis 30 Jungvögel in 2018 haben wir zu diesem Zeitpunkt noch geschätzt.
Aber von Kontrolle zu Kontrolle verschlechterte sich das Bild. Wir fanden immer mehr nicht ausgebrütete Gelege. Einige Male war bei einem Gelege mit mehreren Eiern nur eines ausgebrütet. Etliche Gelege wurden von den Vögeln ganz aufgegeben.
Wir vermuten, dass dafür Nahrungsmangel verantwortlich ist. Wilhelm Leonhard hat in seiner langjährigen Pflege der Steinkäuze schon des öfteren beobachtet, dass es einen direkten Zusammenhang zwischen Nahrungsangebot und Bruterfolg beim Steinkauz gibt.
Seine Nahrung besteht aus Mäusen, Regenwürmern, Käfer, Grillen, Amphibien und Reptilien.
Die Mauspopulation ist anscheinend durch die kalten und nassen Monate Januar, Februar und März, ohne schützende Schneedecke, deutlich reduziert worden. Und Regenwürmer, Amphibien usw. leiden unter der frühen Hitzeperiode und Trockenheit im April und Mai.
Mal sehen, wie schnell sich die Population von diesem Rückschlag erholt.
Bild 1; Kontrolle einer Röhre. Die Einflugöffnung wird mit einem Netz verschlossen. Durch die Reinigungsöffnung kontrollieren wir die Röhre.
Bild 2; Steinkauz am Ausflugloch im Netz gefangen. Wir fangen sie aus zwei Gründen: a) Der Vogel soll nicht in Panik wegfliegen. Wir halten ihn fest und setzen ihn dann wieder durch das Einflugloch in die Röhre. b) Wir kontrollieren ob er beringt ist. Wenn nein, bekommt er einen Ring, wenn ja, melden wir die Ringnummer an die Vogelwarte Helgoland.
Bild 3 & 4; Altvogel mit Ring. Ringnummer und alle weiteren Beobachtungen werden gleich notiert.
Bild 5; Brütender Steinkauz am 11. Mai. Wenn er auf den Eiern sitzt verlässt er so gut wie gar nicht die Röhre und lässt sich auch nicht durch unsere Kontrolle stören.
Bild 6; Zwei Wochen später. Ein gerader geschlüpfter Steinkauz, zu klein zum Beringen. Ein Ei nicht ausgebrütet. Man beachte die Anzahl von Mäusen als Futtervorrat.
Bild 7 & 8; Wieder zwei Wochen später. Der Jungvogel hat sich gut entwickelt. Aber kein Vorrat an Mäusen? Hoffentlich geht das gut.
Bild 9; Nicht ausgebrütetes Gelege.
Bild 10; Es macht Jung und Alt viel Spaß, diese Vögel mal zu sehen und in der Hand zu halten.