Neuigkeiten vom Steinkauz

Die Beringung der Jungvögel ist für dieses Jahr abgeschlossen. Am Samstag den 8. Juli haben wir in Berstadt die beiden letzten Jungvögel beringt. Insgesamt war dieses Jahr ein recht gutes Steinkauzjahr. Hier die Statistik der beringten Jungvögel in den letzten Jahren: 2013 6 Jungvögel; 2014 18 Jungvögel; 2015 30 Jungvögel; 2016 40 Jungvögel; 2017 34 Jungvögel Laut Wilhelm Leonhard wurden unter seiner Regie in einem Jahr maximal 45 Jungvögel beringt.
20.06.17 / NABU, Natur- und Vogelschutzgruppe

Ende April - Anfang Mai, werden 3 bis 6 Eier gelegt. die Brutdauer beträgt 28 Tage. Die Nestlingszeit nochmals 32 Tage. Die direkte Versorgung übernimmt das Weibchen, während das Männchen Nahrung in Form von Mäusen und Würmern heranschafft. Auch danach bleiben die Jungvögel als sogenannte Ästlinge in der Nähe der Röhre und werden von den Altvögeln noch einige Wochen weiter versogt.

Der Steinkauz gehört zu denen im Bestand gefährdeten Vogelarten.

Beringt wird, um die Bestände zu überwachen. Der Ring ist wie ein Herkunftsnachweis, der folgende Auskünfte gibt:

* Wann wurde beringt. Da meistens die Jungvögel in den ersten Wochen nach dem Schlüpfen beringt werden kann man später bei Wiederfund daraus in etwa das Alter abschätzen.

* Auch der Ort der Beringung wird festgehalten und anhand von GPS Daten exakt bestimmt.

Wir melden die Daten, auch die Wiederfunde (erwachsene Vögel mit Ring), an die Vogelwarte Helgoland.

Steinkauze können bis zu 15 Jahre alt werden. Den bisher ältesten Vogel, den wir dieses Jahr anhand seiner Ringnummer zurückverfolgen konnten, wurde am 3.Juni 2012 in Frankurt-Preungesheim beringt, immerhin 5 Jahre alt.

Der Steinkauz gehört zu den bedrohten Vogelarten, da seine Lebensräume immer mehr zerstört werden!

Der Steinkauz bevorzugt als Lebensraum Kulturlandschaften mit alten Bäumen. Er kommt in offenen Landschaften mit altem Baumbestand, in alten Obstgärten, Streuobstwiesen, Parkanlagen und in alten Ruinen vor. Früher sah man den Steinkauz häufig auf kleinen Bauernhöfen mit alten Obstgärten. Es verschwinden die alten Obstgärten und viele Wiesen werden zu Maisfeldern. Zum Erhalt von Lebensräumen für den Steinkauz und auch andere Vogelarten, ist es wichtig das alter Baumbestand gepflegt und nicht abgeholzt wird.

Der Steinkauz ist aber bei der Wahl seiner Nistmöglichkeiten zum Glück flexibel. Klar bevorzugt er Naturhöhlen in alten Bäumen aber er benutzt auch künstliche Höhlen.

Und da setzt unsere Arbeit an. In der Großgemeinde pflegen wir 51 Steinkauzröhren. Damit tun wir schon einiges für die Bestandserhaltung!

Die Vogelschutzgruppe bedankt sich auch im Namen des Steinkauzes bei den Grundstücksbesitzern die uns die Wiesen und Obstbäume dafür zur Verfügung stellen.

Die folgenden Bilder zeigen schön die Entwicklung vom Ei bis zum jungen Steinkauz.

Bild 1: Erwachsener Steinkauz mit Ring. Er war bei den Jungvögeln in der Röhre.

Bild 2: Steinkauz Gelege.

Bild 3: Steinkauz beim Brüten.

Bild 4: Röhre - Kasten mit sehr jungen Steinkauzen und einem nicht ausgebrütetem Ei. (ganz rechts im Bild) Links der Nahrungsvorrat, 6 bis 7 Mäuse.

Bild 5: Junger Steinkauz, ca. 2 bis 3 Wochen alt. Alt genug für die Beringung.

Bild 6: Ring wir sehr vorsichtig angebracht.

Letztes Bild: Steinkauz wird über die Einflugöffnung wieder in seine Wohnung, die Röhre, zurück gesetzt.