Spaß für alle Generationen - Fußballgolf am Wölfersheimer See?

Fußball gilt als beliebteste Sportart der Deutschen während Golf ein elitärer, exklusiver Ruf vorauseilt. Doch was passiert, wenn man beide Sportarten miteinander kombiniert und wie wirkt sich das auf die Natur drumherum aus? Dieser Frage gingen Mitglieder der Wölfersheimer Gemeindevertretung und des Gemeindevorstandes vor wenigen Tagen bei einer Exkursion nach. Anlass war die Anfrage einer Gruppe Wölfersheimer, die eine solche Anlage am Wölfersheimer See errichten und betreiben möchten.
22.01.20 / Gemeinde Wölfersheim

Fußballgolf ist eine Sportart für alle Generationen und vergleichbar mit Minigolf. Ziel ist es, einen Fußball von einer Startposition über Hindernisse in ein Loch zu schießen. Insgesamt gibt es pro Durchgang wie beim normalen Golf 18 Löcher mit verschiedenen, natürlichen Hindernissen. Die Idee zu dieser Anlage am See stammt von den Familien Siaplaouras und Gottwald aus Berstadt. In einem gemeinsamen Urlaub beider Familien haben Kinder und Eltern Fußballgolf gespielt und waren sofort begeistert. Schnell war man sich einig, eine solche Anlage am Wölfersheimer See errichten zu wollen. Über Monate hinweg wurde intensiv geplant, Kosten ermittelt und eine gemeinsame GmbH mit dem Namen "Red Lama" gegründet. Mit einem ausgereiften Konzept wurden die Berstädter bei Bürgermeister Rouven Kötter vorstellig, der zunächst skeptisch war, da das Gebiet rund um den See als Naherholungsgebiet für die Bürger der Gemeinde in seinem jetzigen Charakter erhalten werden soll. "Das Naherholungsgebiet am Wölfersheimer See ist für viele unserer Bürger ein sehr wichtiges Areal. Hier kann man im Alltag bei einem Spaziergang Kraft tanken - es ist wie ein kleines Urlaubsgebiet direkt vor der Haustür. Das wollen wir keinesfalls gefährden." Begründet Kötter seine anfänglichen Bedenken. "Die Familien Siaplaouras und Gottwald haben mich mit ihrem Konzept jedoch überzeugt. Das Gelände für den Fußballgolfplatz soll nicht eingezäunt werden und bleibt in seiner jetzigen Beschaffenheit erhalten. Es werden keine Plastik-Spielbahnen aufgestellt, Autoreifen in der Natur platziert oder blinkende Lampen aufgebaut - lediglich natürliche Hindernisse wie Steine, Bäume oder Holzbarrieren werden genutzt. Der Besuch bei einer entsprechenden Anlage in Dirmstein in der Pfalz mit Vertretern fast aller Fraktionen hat klar gezeigt: Die Anlage fügt sich hervorragend in die Natur ein und stört Spaziergänger und Naherholer nicht." Ähnliche Eindrücke äußerten auch die anderen Teilnehmer der Exkursion. Fast alle Fraktionen waren vertreten um sich einen Eindruck zu verschaffen. Viele Bedenken konnten bei dem Ortstermin schnell aus dem Weg geräumt werden. Da immer nur wenige kleine Gruppen auf dem Platz spielen können, muss man keine großen Besuchermassen befürchten. Natürliche Hindernisse aus Steinen, Pflanzen und kleinen Erdaufschüttungen passen sich perfekt in das Landschaftsbild ein. Die Bahnen selbst werden durch hohes Gras begrenzt.

Fußballgolf ist weder eine elitäre Sportart, noch werden sportliche Höchstleistungen verlangt. Vielmehr ist Fußballgolf für Familien, einen gemeinsamen Ausflug mit Freunden oder als Freizeitbeschäftigung für Jugendliche bestens geeignet. Selbst Senioren können problemlos mitspielen. Ins Auge gefasst haben die Betreiber das Gelände rund um den Hochseilgarten, das nicht eingezäunt werden soll. Ob die kreativen Planungen der Berstädter Familien realisiert werden können, werden der Ausschuss für Sport, Kultur, Jugend und Soziales und der Ausschuss für Landwirtschaft und Umwelt in einer gemeinsamen Sitzung am 7. Juli um 19.00 Uhr und die Gemeindevertretung in ihrer Sitzung am 12. Juli um 20.00 Uhr beraten. Fest steht, dass beim Bau einige Dinge zu beachten wären. Insbesondere müssen die Planungen eng mit den Naturschutz- und Bauaufsichtsbehörden abgestimmt werden. Insbesondere die Belange des Naturschutzes sind bei dem Projekt vorrangig zu beachten. "Der ruhige Charakter des Areals um den See darf nicht gestört werden. Da keine Menschenmassen, sondern nur kleine Gruppen gleichzeitig spielen können, würde eine solche Anlage das Gelände sinnvoll ergänzen und aufwerten ohne seinen Charakter zu gefährden. Es wäre eine Steigerung der Attraktivität gerade auch für Familien und Vereine. Ich freue mich auf eine sachliche Diskussion in den politischen Gremien, in der alle kritischen Punkte offen diskutiert werden und hoffe am Ende der Beratungen auf eine Zustimmung der Gemeindevertreter zu dem interessanten Vorhaben." so Bürgermeister Rouven Kötter.