Rauchmelder retten Leben!

Rauch ist der gefährliche Vorbote des Feuers Weil wir heutzutage nur noch selten Kontakt zu offenem Feuer haben, ist uns die Gefahr, die von Rauch ausgeht, kaum noch bewusst. Wer aber schon einmal bei einem Oster- oder sonstigen Feuer mitten in einer dicken Qualmwolke stand, hat schon einen (unangenehmen) Vorgeschmack bekommen. Auch Kaminbesitzer, die vergessen hatten, die Rauchklappe rechtzeitig zu öffnen, wissen, dass ein Wohnzimmer innerhalb kurzer Zeit total verqualmt sein kann. Ein derartiges „Versehen“ kann man noch mit einer Gardinenwäsche und einem neuen Wandanstrich „bereinigen“.
15.12.16 / Freiwillige Feuerwehr Wohnbach

Die Erstickungsgefahr ist größer als die Verbrennungsgefahr

Rauch greift nicht nur die menschlichen Organe an, sondern beeinflusst durch seine Reiz- und Giftstoffe auch die Gemütshaltung so stark, dass sich Angst über Panik hinaus bis zur ausweglosen Gefangenheit steigern kann. Gleichzeitig beginnen die Augen stark zu tränen, so dass die Orientierung unmöglich wird. Selbst die gewohnte Umgebung wird durch Raucheinwirkung innerhalb von Sekunden so verfremdet, dass vertraute Fluchtwege plötzlich unauffindbar werden. Vor allem Kinder können sich kaum retten, wenn sie in Haus oder Wohnung allein sind. Neben Rauch und Qualm entstehen bei einem Brand unsichtbare Gase. Der Mensch erstickt, wenn der Sauerstoffgehalt der Luft unter 15% sinkt (normal 21%), der Kohlenmonoxidgehalt auf 1% und der Kohlendioxidgehalt auf 6% (Gase, die in der normalen Atemluft nur in Spuren vorkommen) steigt. Jede Menge für sich wirkt bereits tödlich.

Rauch ist leise, heimtückisch und dazu noch tödlich.

Bei Bränden entsteht in den letzten Jahren immer mehr Rauch. Eine Ursache dafür sind u. a. Kunststoffe, die zunehmend in der Raum- und Gebäudeausstattung verwendet werden. Ein in Brand geratenes Telefon kann zum Beispiel innerhalb kürzester Zeit ein Einfamilienhaus völlig verqualmen; es brennt etwa eine halbe Stunde lang. Besonders gefährlich ist ein Brand, der Menschen im Schlaf überrascht. Der erhöhte CO-Gehalt (Kohlenmonoxid) im Rauch bewirkt, dass Schlafende aufgrund der eintretenden Blutvergiftung ohnmächtig werden, ohne zu erwachen. Der Tod ist dann nur noch eine Frage der Zeit.

Ihr Fluchtweg: Nicht länger als 10 Meter

Da Türen in der Regel nicht rauchdicht sind, besteht für die Bewohner auch dann schon eine erhebliche Gefahr, wenn irgendwo im Gebäude ein Schwelbrand ausgebrochen ist. In einem Gebäude mit einer Klimaanlage kann unter ungünstigen Umständen örtlich entstandener Rauch innerhalb kürzester Zeit im gesamten Haus verteilt werden. Deshalb muss darauf geachtet werden, dass Fluchtwege rauchgeschützt gebaut werden: Menschen können sich kaum weiter als 10 Meter durch dichten Rauch bewegen!

Es ist deshalb entscheidend, wie schnell eine Rauch- und Brandquelle entdeckt wird, um so wertvolle Zeit für die Brandmeldung und -bekämpfung sowie eine eventuell erforderliche Flucht zu gewinnen!

Rauch- und Brandmelder – Retten Leben und schützen Sachwerte

Mit diesen Informationen wollen wir helfen, sich über Möglichkeiten zum Schutz vor Gefahren durch Rauch und Brand zu informieren und Rauch- und Brandmelder vorstellen, die auf dem deutschen Markt für den privaten Bereich angeboten werden. Das Kosten-/Nutzenverhältnis ist extrem günstig: Ein Rauch(Home)-Melder, dessen Anschaffungspreis 20-50 Euro beträgt, rettet Ihnen im Brandfall das Leben! In Deutschland sind Brandmeldeanlagen in Industrie- und Gewerbebetrieben vielfach vorhanden, um Sachwerte und Menschenleben vor Bränden zu schützen. Im häuslichen Bereich sind Rauch-/Brandmelder nur selten anzutreffen, obwohl die Sachschäden und die vielen Brandtoten ein Indiz dafür sind, dass ein Umdenken dringend erforderlich ist.

Rauch(Home)-Melder für Haushalte

Für den privaten Bereich werden auf dem deutschen Markt optische (foto-elektronische) Rauchmelder unterschiedlicher Hersteller angeboten, die nach dem Streulichtprinzip funktionieren:

In einer Rauchkammer befinden sich eine Lichtquelle und ein Lichtempfänger; das mehrfach pro Minute ausgestrahlte Licht trifft nur dann den Empfänger, wenn es durch Rauchpartikel umgelenkt wird – gleichzeitig wird ein lauter (85 dB) Alarm ausgelöst.

Die Geräte sind zur Selbstmontage bestimmt und sollten in der Raummitte an der Decke montiert werden. Als Energiequelle dient eine 9-Volt-Blockbatterie; empfehlenswerte Rauchmelder zeigen den erforderlichen Batteriewechsel rechtzeitig optisch/akustisch an.

Wärmemelder für besondere Räume

Für Küchen und Bäder sind Rauchmelder nicht geeignet, da Kochdunst oder Wasserdampf Fehlalarm auslösen kann; in staubigen oder stark verschmutzten Räumen ist die Funktion nicht gewährleistet. In diesen Räumen sollten Wärmemelder im Tandembetrieb mit einem Rauchmelder außerhalb des jeweiligen Zimmers montiert werden.

Ionisations-Rauchmelder

Dieser Meldertyp ist sehr sensibel in seinem Ansprechverhalten und dazu noch preiswert. Da sie schwach radioaktiv sind, treten spätestens bei der Entsorgung Probleme bei der Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen auf, die sich auch in den Entsorgungskosten niederschlagen. Ionisations-Rauchmelder werden daher in Deutschland nicht angeboten.

Gasmelder

Da Rauch- und Wärmemelder kein Gas detektieren, sind hierfür im Handel spezielle Geräte – Gasmelder – erhältlich, die in Gebäuden mit Gasanschluss die Sicherheit erhöhen.

Brandmeldeanlagen

Automatische Brandmeldeanlagen werden hauptsächlich zum Schutz von Produktionsstätten und Lägern errichtet. Ihre wesentlichen Bestandteile sind die jeweiligen Melder, das Leitungsnetz und die Zentrale; überwiegend sind die Anlagen zur Feuerwehr oder einem Bewachungsunternehmen durchgeschaltet. In Abhängigkeit von der Art des Betriebes werden entweder Rauch-, Flammen- oder Wärmemelder verwendet. Die Brandmeldeanlagen müssen von Fachfirmen geplant und ausgeführt.

Weitere Informationen zum Thema Rauchmelder finden Sie in der Broschüre des Hessisches Ministerium des Innern und für Sport (Download: Broschüre) und unter www.rauchmelder-lebensretter.de.

Gerne sind wir bei Fragen für Sie da.