Parlamentarier informieren sich über Zustand des Waldes
Nach der kurzen Begrüßung durch den stellvertretenden Ausschussvorsitzenden Karl-Otto Waas übergab er das Wort an Bürgermeister Eike See und Klimaschutzmanager Markus Michel. See unterstrich, dass der Wald früher weniger im Fokus stehen musste. Durch die geringen Niederschlagsmengen hat sich das geändert und die Parlamentarier gehen über die Parteigrenzen hinweg verantwortungsvoll mit dem Thema um. Als Mehrausgaben für den zusätzlichen Holzeinschlag zur Beratung standen, wurden im gleichen Zug auch zusätzliche Mittel für Ersatzpflanzungen beschlossen. Er betonte, dass es nicht primäres Ziel sei mit den Wäldern Geld zu verdienen, sondern sie als Natur- und Freizeitraum zu erhalten. Dies könne man auch gut in der Forsteinrichtung für die Jahre 2021 - 2031 erkennen, die derzeit in den Gremien beraten wird.
Im Anschluss starteten die Parlamentarier ihre Tour durch den Södeler Wald. Förster Eckhard Richter erläuterte an verschiedenen Stellen Hintergründe zu den Auswirkungen der Trockenheit der letzten Jahre. Frank-Uwe Pfuhl von der Nabu konnte viele Informationen und Ansichten aus Sicht des Naturschutzes beitragen. Anhand verschiedener Flächen wurde klar, wie differenziert die Thematik betrachtet werden muss. An vielen Stellen setzt man auf die natürlche Verjüngung durch Samen bestehender Bäume und teilweise sind Neuanpflanzungen notwendig. Es kann über hundert Jahre dauern, bis ein Baum groß genug ist, um ihn wirtschaftlich nutzen zu können. „Eine solche Anpflanzung ist immer eine Investition in die Zukunft, wie es schon Generationen vor uns getan haben. Aber der Klimawandel ist nicht zu leugnen und auch ihn müssen wir bei Neuanpflanzungen im Blick behalten.“ berichtet Bürgermeister See. Experten gehen davon aus, dass Baumarten wie die Buche es künftig schwer haben werden, in unseren Höhenlagen mit weniger Wasser zurechtzukommen. Deshalb werden in den Wölfersheimer Wäldern seit einiger Zeit auch Versuchsflächen angelegt. Darauf werden Bäume wie die Baumhasel, Esskastanie, Platane, Tulpenbaum oder Zeder erprobt.
Anhand verschiedener Beispiele wurde klar, welche Auswirkungen die Trockenheit der vergangenen Jahre auf einzelne Bäume hat. Neben trockenen Baumkronen waren an vielen Bäumen Schäden an den Stämmen nicht zu übersehen.
Nach mehr als zwei Stunden kam man wieder am Parkplatz des Waldfriedhofes an und Bürgermeister See dankte Herrn Richter und Herrn Pfuhl für die zahlreichen Informationen. „Die Vorstellungen von Naturschutz und Forstwirtschaft sind an vielen Stellen die selben. Unsere Wälder sind ein wichtiger Natur- und Naherholungsraum. Auf den Rohstoff Holz sind wir aber dennoch alle angewiesen. Mit der Forsteinrichtung für die nächsten Jahre sind wir auf einem guten Weg dies alles in Einklang zu bringen und unsere Wälder zukunftssicher aufzustellen,“ so Bürgermeister See.
Die Forsteinrichtung wird in der nächsten Sitzung des Ausschusses für Bauwesen, Landwirtschaft und Umwelt beraten. Wer mehr über den Zustand des Waldes erfahren möchte, findet ein Video von einer Waldbegehung vom vergangenen Jahr auf dem YouTube-Kanal der Gemeinde.