Nicolai Friedrich verzaubert die Besucher in der Seearena
Knapp 500 Besucher, darunter zahlreiche Familien mit Kindern, waren gekommen, um sich mehr als zwei Stunden lang von dem Magier verzaubern zu lassen. „Willkommen in der phantastischen Welt des Nicolai Friedrich“, begrüßte eine Stimme aus dem Off die Besucher und die kamen von der ersten Minute an nicht aus dem Staunen heraus – selbst wenn es sich um scheinbar bekannte Tricks handelt. Irgendwie hat Friedrich immer noch eine kleine – manchmal aber auch größere – Überraschung parat.
Das beginnt schon bei seinen „Aufwärmübungen“ mit einem weißen Seil, „bei dem ich die Akademiker im Publikum überfordere“, so Friedrich, der aus einem Seil vier macht, schließlich wird daraus ein Seil ohne Enden, die er als „Flug-Enden“ aus seiner Hosentasche holt und wieder ins Seil integriert.
Da kann der Besucher noch so genau hinschauen: Wie die Tricks funktionieren, das bekommt niemand heraus und Friedrich stellt dazu fest: „Nicht nur sie beobachten mich, ich beobachte auch sie.“ Der gelernte Jurist ist bekannt für sein Spezialgebiet, die Mentalmagie, in der er immer wieder Zuschauer einbezieht und diese mit viel Charme und so manchem kleinen rhetorischen Trick auf die Bühne holt.
Auch wenn sich jemand ziert – irgendwie kann keiner seinem Charme wieder stehen. Friedrich zelebriert die Zufallsauswahl seiner Mitspieler geradezu, wirft Frisbeescheiben ebenso ins Publikum wie Ziegelsteine – letztere aus Schaumgummi.
Und so kommen als erste Wolfgang, Astrid und Thomas auf die Bühne. Die können es kaum fassen, dass Friedrich Seitenzahlen und sogar von Ihnen heraus gesuchte Wörter aus von ihm verteilten Büchern „errät.“
Schließlich zaubert er aus einer Tüte, die von Astrid „gedanklich herausgerissene Buchseite“ heraus Tatsächlich: Die Seite fehlt im Buch. „Exkurs ins Unterbewusstsein“ oder „Gedanken-Scrabble“ nennt Friedrich seine magischen Spielereien, zu der auch ein rotes Tuch gehört, dass in einem Glas tanzend „Manna Manna“ „singt“.
Jakob, der seinen elften Geburtstag feiert, lässt zusammen mit Friedrich Münzen unsichtbar in Gläser fliegen, schließlich sogar ohne das schwarze Tuch über den beiden Gläsern. „Behalten sie ihre Phantasie“, meint Friedrich, der mit dem von ihm entwickelten Trick „Das Lächeln der Mona Lisa“ die Zauberei zeigte; die ihn weltberühmt machte, weil David Copperfield ihm den Trick 1999 abkaufte. Wie er – dieses Mal mit Besucherin Lissa – aus 1000 Puzzleteilen, das eine Teil findet, das genau in das fast fertig gestellte Mona-Lisa-Puzzle passt, wird immer Friedrichs Geheimnis bleiben – und das ist auch gut so.
Das gilt für alle „Zaubereien“ der Show, die manchmal einfach schier unglaublich sind, wie die Bowlingkugel, die aus einem Zeichenblock herausfällt. So spürt beispielsweise Zuschauerin Petra die Berührungen Friedrichs am Arm ihres Ehemann Gerhard. Friedrich verbindet sogar drei Ringe von Besuchern miteinander und natürlich wieder zurück.
Und bei einer besonderen Form der „assoziierten stillen Post“ quer durch die Zuschauerreihen kommt am Ende das Wort heraus, dass er Minuten zuvor auf eine Tafel geschrieben und diese verpackt hatte. „Das funktioniert nur auf der Bühne“ bekennt Friedrich gegen Ende der Show und präsentiert die von Besuchern genannten sechs „Lottozahlen“ auf einem Block, samt der „Superzahl“, die Zuschauerin Annemarie auf der Bühne „live“ gezogen hat.
„Wenn diese Nummer im wahren Leben passieren würde, wäre ich nicht mehr hier“, sagt Friedrich, der schließlich von den Besuchern stehend gefeiert wird und natürlich noch eine kleine Zugabe parat hat. Geradezu verzaubert verlassen schließlich die Zuschauer die Arena. Und ein kleines Mädchen meint beim Verlassen der Arena zu seinem Papa: „Da gehen wir beim nächsten Mal wieder hin.“ Ein größeres Lob kann es nicht geben.
Wie alle bekannteren Künstler trug sich Friedrich zum Abschluss seines Auftritts in das Goldene Buch der Gemeinde ein. Darüber hinaus hatten die Besucher die Möglichkeit sich Autogrammkarten zu sichern oder ein Buch signieren zu lassen.