Natur- und Hochwasserschutz im Einklang

Es ist vier Jahre her, dass der Waschbach in Berstadt über die Ufer getreten ist. Um dies zuverhindern finden regelmäßige Pflegearbeiten statt. Vor einigen Tagen wurd ein Teilabschnitt des Waschbachs ausgebaggert um das Abfließen des Wassers sicherzustellen. Bei allen Eingriffen steht neben dem Hochwasserschutz auch der Schutz der Natur im Fokus.
24.02.22 / Gemeinde Wölfersheim

Starke Niederschläge sorgten im Mai 2018 dafür, dass der Waschbach in Berstadt über die Ufer trat. Gärten und Keller der Anwohner standen unter Wasser, die Feuerwehr hatte zahlreiche Einsätze. Wer den Waschbach an einem normalen Tag sieht, kann sich das kaum vorstellen. Und auch wenige Tage nach dem Hochwasser war er wieder ein kleiner Bach. Genauso wie heute. Das Thema Hochwasserschutz ist damit nicht nur bei der Gemeinde, sondern auch bei vielen Anwohnern stärker in den Fokus gerückt. Schon seit einigen Jahren werden regelmäßig Pflegearbeiten am Waschbach durchgeführt. Der Waschbach wird von der Gemeinde in regelmäßigen Abständen freigeschnitten, allerdings nie komplett. Ein komplettes Freischneiden ist aus naturschutzfachlicher Betrachtung nicht sinnvoll. Teilbereiche der Fauna bleiben stets vom Eingriff unberücksichtigt, damit eine schnelle Wiederbesiedlung der gemähten Flächen mit Flora und Fauna möglich ist.

Um den Waschbach zu entlasten gibt es oberhalb von Berstadt zwei Regenwasserrückhaltebecken (Brinkgraben und Riedgraben), die hohe Niederschlagsmengen puffern können. Zudem ist mit der Oberen Naturschutzbehörde ein Grabenpflegekonzept für den Waschbach abgestimmt worden. Auch größere Eingriffe sind dadurch immer wieder notwendig. Im östlichen Bereich von Berstadt wurde daher vor einigen Tagen der Bachlauf mit einem Bagger bearbeitet. Damit soll sichergestellt werden, dass das Wasser auch bei stärkerem Niederschlag gut ablaufen kann. Mit dem Ausbaggern selbst wurde ein Unternehmen beauftragt. Die Abfuhr des ausgebaggerten Materials wird von den Mitarbeitern des Betriebshofes übernommen. Besonders ärgerlich ist, dass einige Gartenbesitzer Grünschnitt, Rasenschnitt und Müll hinter ihrem Garten entsorgt haben und damit zu einer zusätzlichen Verschmälerung des Bachlaufes gesorgt haben. Die etntstehenden Kosten werden den Grundstückseigentümern in Rechnung gestellt. „Wir unternehmen im Bereich Hochwasserschutz große Anstrenungen, die mit Arbeit und Kosten verbunden sind. Bei allen Eingriffen müssen Naturschutz und Hochwasserschutz aber immer im Einklang stehen,“ so Bürgermeister Eike See.