Müll und Vandalismus am Wölfersheimer See

Der Wölfersheimer See hat sich in den vergangenen Jahren zu einem beliebten Naherholungsziel vor Ort entwickelt. Menschen aus Wölfersheim und Umgebung verbringen dort gerne ihre Freizeit. Steigende Temperaturen und Lockerungen der Corona-Regelungen sorgten dafür, dass am Wochenende viele Menschen den Weg zum See fanden. Doch nicht jeder verlässt das Gelände so, wie er es vorfinden möchte. In den vergangenen Jahren kam es immer wieder zu Müll und Vandalismus. An diesem Wochenende konnte ein neuer Höhepunkt erreicht werden.
01.06.21 / Gemeinde Wölfersheim

An jedem Freitag und Montag machen sich die Mitarbeiter des Bauhofes auf den Weg, um die Mülleimer am Wölfersheimer See und an anderen Stellen in der Gemeinde zu leeren. Diesmal erlebten sie dabei aber eine unangenehme Überraschung. Bereits am Sonntag wurde das Bild einer herausgerissenen Bank gepostet. Das Ausmaß vor Ort war aber wesentlich umfangreicher als erwartet. Müll war an den verschiedensten Stellen des Geländes verteilt, eine Bank samt Fundament wurde aus ihrer Verankerung gerissen und mehrere Schilder wurden beschädigt. „Das verursacht unnötige Arbeit und damit auch Kosten,“ ärgert sich Bürgermeister Eike See. Ein Mülleimer sei relativ schnell geleert, über das Gelände verteilten Müll aufsammeln benötige Zeit. Bis eine Bank mit Fundament aus dem Wasser geholt und wieder aufgestellt wurde, braucht es auch Zeit. „In der Zwischenzeit könnte auch an einem anderen Standort eine neue Bank oder etwas anderes aufgestellt werden, die das Angebot verbessert,“ so See. DIe Hinterlassenschaften sehen nicht nur unschön aus. Durch Glasscherben auf den Wiesen, insbesondere am Mehrgenerationenspielplatz, bestehe auch ein Verletzungsrisiko für Kinder und Sportler. „Es ist verständlich, dass sich viele über den Vandalismus am Wölfersheimer See ärgern und auf Facebook rege diskutiert wurde. Dabei kamen die verschiedensten Vorschläge, wie ein Sicherheitsdienst. Im Prinzip haben wir das schon mit unseren Seebeauftragten. Wir können nur nicht immer und überall gleichzeitig sein und kontrollieren,“ so See. Auch vom Vorschlag, die Nutzung am See einzuschränken und ihn in den Abendstunden zu sperren, will man absehen. Generell sei es auch wichtig jungen Menschen einen Ort zum Treffen und Austausch zu bieten, zudem sind in den Abendstunden auch viele Menschen nochmal mit dem Hund unterwegs oder unternehmen noch einen kurzen Spaziergang.

Eine Möglichkeit sieht Bürgermeister See daher darin, die Identifikation der Jugendlichen mit der Gemeinde zu stärken und ein Verständnis für die öffentliche Infrastruktur zu schaffen. Bisher hat die Gemeinde Sachbeschädigungen angezeigt. Konnten die Verursacher von wildem Müll ausfindig gemacht werden, wurde die Entsorgung und die angefallenen Personalkosten in Rechnung gestellt. „Wir werden künftig von Anzeigen und Rechnungen an die Verursacher absehen, wenn die Spuren direkt wieder beseitigt wurden oder sich die Verursacher bei uns melden und unseren Bauhof bei einer Mülltour begleiten. Den Partyraum der Eltern dürfte man so nicht hinterlassen, und es muss klar sein, dass das auch bei öffentlichen Plätzen nicht sein darf. Sollte das auf Dauer nicht funktionieren, müssen wir zu anderen Maßnahmen greifen,“ unterstreicht der Bürgermeister. Vom vergangenen Wochenende haben sich bereits aufmerksame Eltern bei der Gemeinde gemeldet. Darüber hinaus liefern auch die sozialen Medien immer wieder Hinweise. Ergänzend zu dieser Maßnahme ist die Jugendpflege der Gemeinde an Wochenenden und auch unter der Woche immer wieder im Gemeindegebiet unterwegs und sucht Plätze auf, an denen sich Jugendliche aufhalten. Ziel ist es, einen Kontakt zu den Jugendlichen herzustellen und dadurch ein Verantwortungsgefühl zu schaffen.