Mitmachaktion "Wölfersheim blüht auf" gestartet
In vielen Vorgärten und auf öffentlichen Anlagen blüht es immer weniger, und das Nahrungsangebot für Insekten nimmt deutlich ab. Mähroboter ziehen ihre Bahnen und halten Rasen so kurz und dicht, dass immer weniger Raum für Blumen bleibt, und pflegeleichte Schotterflächen verdrängen die Natur. Die Gemeinde möchte dem entgegenwirken und mit gutem Beispiel vorangehen. Auch die Gemeindevertretung hat sich fraktionsübergreifend für das Anlegen von Blühwiesen ausgesprochen. Vergangene Woche haben die Mitarbeiter des Bauhofes mit dem Anlegen der Blumenwiesen begonnen. Für die Arbeiten zeichnen sich hauptsächlich die beiden ausgebildeten Gärtner Silke Kasch-Ehrhardt und Markus Drießen verantwortlich. Beim Beginn ihrer Arbeit hatten sie jedoch Unterstützung. Erzieher Harald Petry ist ebenfalls ausgebildeter Gärtner und bot an, während der Schließung der Kindergärten auf dem Bauhof auszuhelfen. Kaum mit den Arbeiten in der Römerstraße begonnen bekamen sie weitere Unterstützung von Andre Kneiske. Statt mit einer kleinen Fräse wurden die Streifen kurzerhand mit dem Traktor bearbeitet. Dadurch konnte man bereits am nächsten Tag mit den Arbeiten am Ortseingang in Melbach beginnen. „Wir haben ein engagiertes und fachkundiges Team, und wenn Bürger dann kurzerhand selbst mit anpacken, freut mich das natürlich sehr.“ lobt Bürgermeister Eike See. Die Landwirte aus allen Ortsteilen sind beim Anlegen von Blumenwiesen Vorreiter. An verschiedenen Stellen sind große Flächen mit bunt blühenden Mischungen angelegt.
Bei der ausgebrachten Saatgutmischung handelt es sich um einheimische Sorten, die auch bei uns in der Region vorkommen. „Eine solche Wiese blüht schön, aber ist nicht mit einem bunten Blumenbeet vergleichbar.“ berichtet Klimaschutzmanager Michel. Seit vergangener Woche arbeiten die Mitarbeiter des Bauhofes daran, an verschiedenen Flächen Blumenwiesen einzusäen. Neben dem positiven Effekt für die Natur ist auch der Pflegeaufwand geringer. Auf Friedhöfen, entlang von Wegen und an vielen anderen Stellen wird man in den nächsten Monaten den Hinweis „Hier blüht es für Bienen, Hummeln und andere Insekten“ lesen können.
„Wir wollen dabei mit gutem Beispiel vorangehen und auch Bürgerinnen und Bürger animieren, in ihrem Garten eine kleine Fläche anzulegen. Deshalb geben wir das Saatgut auch kostenlos an Privatpersonen ab.“ berichtet See. Aufgrund der derzeitigen Corona-Pandemie ist eine direkte Abholung in der Verwaltung und im Bauhof nicht möglich. Interessierte Bürgerinnen und Bürger können Saatgut bei der Gemeinde bestellen. Das Saatgut wird abhängig von der Fläche abgepackt und ausgeliefert. Bestellungen nimmt Klimaschutzmanager Markus Michel telefonisch unter der Rufnummer 06036/973762 und per Mail an [email protected] entgegen.