Laith Al-Deen und Band begeistern mit energiegeladenem Konzert

Seit 23 Jahren ist Laith Al-Deen in der deutschsprachigen Musikszene aktiv. Mit seinen Popsongs auf Deutsch legte der Mannheimer Anfang der 2000er Jahre den Grundstein für ein ganzes Musikgenre. Am Samstagabend kam der 51-Jährige zum großen Finale der Veranstaltungsreihe „Sommer am See“.
30.08.23 / Gemeinde Wölfersheim

Erneut waren um die 900 Besucher in die Wölfersheimer See-Arena gekommen, und die erlebten ein zweistündiges Konzert von Al-Deen und seinen fünf hervorragenden musikalischen Begleitern, das bei vielen sicher lange in allerbester Erinnerung bleiben wird. Den Auftakt des Konzertereignisses kündigte Bürgermeister Eike See überraschend schon eine halbe Stunde vor dem offiziellen Beginn so an: „Wir haben eine Vorgruppe.“ Die entpuppte sich als Singer-Songwriter Norman Keil.

Der gebürtige Thüringer lebt seit 1990 in Gießen und spielt ausschließlich eigene Stücke, in denen „ich tiefe Geschichten aus meinem Leben und meiner Vergangenheit verarbeitet habe“, sagte der 42-Jährige. Mit seinen eingängigen Kompositionen, wie seinem „Dankeslied“ „Kleinfeindaheim“ oder „Springen in die Nacht“, in der der Gitarrist und Sänger seine Eindrücke als Zehnjähriger nach dem Mauerfall beschreibt, bringt er die Besucher schnell zum Mitsingen. Viel Beifall gab es für diesen rundum gelungenen Überraschungsauftakt.

„Wir sind alle aufgeregt, das heute ist alles andere als unser Tagesgeschäft“, meinte See unmittelbar vor dem Auftritt von Al-Deen, der schon mit großem Beifall begrüßt wurde. Mit „So nah“ aus seinem neuen Album „Kein Tag umsonst“ eröffnete der Mannheimer seine Show und sofort brachte er die Besucher zum Mitsingen. „Wir sind so nah dran, stehn direkt davor, doch wir merken es nicht“, heißt es in dem Song.

Und das ist die Botschaft des Musikers, die sich wie ein roter Faden durch den Abend zog: „Ich will Halt geben. Ich bin im Leben angekommen“, sagte Al-Deen, der sich wundert, dass es auf den beiden Rängen auch „Sitzende“ gibt.

„Ihr seid doch auf freiwilliger Basis bereit, euch zu integrieren“, meinte Al-Deen, dem es im Verlauf des Abends tatsächlich gelang, auch die sitzenden Besucher zum Aufstehen, Mitsingen und Tanzen zu bringen. Das taten die vielen Fans auf dem erstmals unbestuhlten Innenraum der See-Arena von Beginn an. Und bei ruhigen, nachdenklichen Liedern wurde mit den Fingern geschnippt, die Partnerin oder den Partner in den Arm genommen und sich im Takt besinnlich bewegt, wie bei einem Song über beste Freunde: „Wenn du nichts hast, dann hast du immer noch mich“, sang Al-Deen, und da war sie wieder, die Botschaft des Musikers, der seinem Publikum erklärt: „Wenn man mich als Freund hat, dann hat man mich ewig als Freund.“

Und in seinem neueren Song „Wenn du bei mir bist“ beschreibt er in seiner für ihn typischen Lyrik seine große Liebe. Wer das ist, erfahren die Besucher auch: Sie heißt Salomé, ist zugleich seine Managerin, hat an diesem Tag Geburtstag und erhält ein von allen gesungenes lautstarkes „Happy Birthday“, dirigiert von Al-Deen.

Und dann kommt schon nach einer knappen Stunde, der Song, auf den alle warten: „Bilder von dir“. Seinen größten Erfolg widmete er dem kürzlich verstorbenen Steffen, „ohne den es dieses Lied so nicht geben würde“, erklärte der Sänger, der zusammen mit seiner hervorragenden Begleitband den Hit minutenlang zelebrierte. Die Gitarristen Andi Mette und Ole Rausch überzeugten ebenso wie Bassist Frieder Gottwald, Nick Flade an den Tasten und Schlagzeuger David Mette, der Bruder von Andi. Mit dem Superhit, den alle unendlich lange und mit Inbrunst singen, begann die Party erst so richtig.

Beim anschließenden „Nur wenn sie tanzt“ verließ Al-Deen die Bühne, ging direkt zu seinen „Problemkindern“ (Al-Deen) auf den Rängen und auch die sangen längst begeistert mit - stehend natürlich.

Mit seinen weiteren Erfolgen wie „Dein Lied“ und „Keine wie du“, wurde das Finale eingeläutet, dem zwei tolle Zugaben folgten. Schließlich verabschiedete sich Al-Deen mit dem ruhigen „Halt mich fest“. Das taten denn viele Besucher. Und Al-Deen hatte noch eine letzte ehrliche Botschaft zum Ende des Konzertes: „Nehmt dieses Gefühl mit nach Hause. Es fühlt sich gut an.“ Wohl wahr.