Klimaschutzmanager präsentiert sich und seine Aufgaben

Was macht überhaupt ein Klimaschutzmanager? In der vergangenen Sitzung des Bauausschusses gab Klimaschutzmanager Markus Michel einen Einblick in seine Aufgaben, seine bisherige Arbeit, anstehende Projekte und beantwortete die Fragen der Parlamentarier. Die Hauptaufgabe ist die fachliche und inhaltliche Umsetzung des Klimaschutzkonzeptes. Der Klimaschutzmanager initiiert Prozesse und Projekte einzelner Klimaschutzmaßnahmen, und durch Informationsarbeit, Moderation und Management soll die Umsetzung einzelner Schritte unterstützt werden. Ein wichtiger Bestandteil ist die Bewusstseinsbildung von Kindern. Die Kinder von heute sind die Erwachsenen von morgen. Dies bedeutet einerseits, dass unsere Kinder vom Klimawandel und dessen Folgen betroffen sein werden. Andererseits ist es auch eine große Chance, indem wir die Kinder für das Thema sensibilisieren und sie dann helfen, das Klima der Zukunft mitzugestalten. In den vergangenen Monaten konnten die verschiedensten Aktionen durchgeführt werden. Beispiele hierfür sind Theaterstücke in Kindergärten und Grundschule, und für die Ferienbetreuung wurde ein Energietag eingeführt. Aber auch die heutigen Erwachsenen sollen für Klimaschutzmaßnahmen sensibilisiert werden. Beispielsweise gab es Informationskampagnen zum Austausch von Umwälzpumpen bei Heizungsanlagen oder Fördermöglichkeiten von energetischen Sanierungen. Mit der Verbraucherzentrale Hessen wurde eine Energieberatung im Wölfersheimer Rathaus eingerichtet. Hier können Bürger sich jetzt rund um das Thema Energie individuell und unabhängig beraten lassen. Die zukünftige Sanierungsfibel soll das Beratungsangebot über Fördermöglichkeiten und Einsparungspotential abrunden. Für den Neubau des Kindergartens in Wölfersheim sowie für die Erneuerung der Heizungsanlage in der Turn- und Sporthalle Wohnbach wurde je ein Energiekonzept ausgearbeitet, das wirtschaftliche und ökologische Gesichtspunkte berücksichtigt. Aktuell arbeitet Michel beispielsweise an der Optimierung der Heizungsanlagen. Unter anderem birgt das Blockheizkraftwerk in der Wetterauhalle, das die Halle, das Hotel, den Kindergarten und das Rathaus mit Wärme versorgt, durch Optimierung der Hydraulik weiteres Einsparpotential. Darüber hinaus wird derzeit geprüft, ob eine energetische Sanierung des Rathauses wirtschaftlich sinnvoll ist. Das geplante Energie- und CO2-Controlling soll Aufschluss über die bisherigen Erfolge geben. Weiterer Bestandteil von Michels Vortrag war ein Einblick in die Verbreitung der erneuerbaren Energien in den vergangenen Jahren in der Gemeinde. So gab es in den letzten Jahren einen stetigen Zuwachs an Photovoltaikanlagen zu verzeichnen, waren es 2010 noch knapp 80 Anlagen auf Wölfersheimer Dächern, sind es bis Ende 2014 über 200 Anlagen mit einer durchschnittlichen Leistung von 15kWpeak gewesen. Insgesamt sind in Wölfersheim derzeit Anlagen mit einer Leistung von 8.700 kWpeak installiert. Hiermit werden etwa 7 Millionen Kilowattstunden elektrischer Energie erzeugt. Statistisch kann man damit die Hälfte der Wölfersheimer Haushalte mit Energie versorgen. Tatsächlich entspricht es jedoch etwa 8 Prozent des Gesamtstromverbrauchs, in dem auch Industrie, Straßenbeleuchtung usw. berücksichtigt werden. „Führt man sich diese Zahlen vor Augen, wird klar, dass wir nur zum Ziel kommen können, wenn der Ausbau erneuerbarer Energien und die Energieeinsparung und Energieeffizienz gleichermaßen im Fokus stehen.“ berichtet Michel. Die Parlamentarier hatten einige Fragen zu seiner Arbeit und sprachen ihren Dank für die Informationen aus. Interessierten Bürgern steht Michel jederzeit persönlich im Rathaus, telefonisch unter der Rufnummer 06036/9737-62 und per Mail an [email protected] zur Verfügung.
11.12.19 / Gemeinde Wölfersheim