Intensive Beratung zur Solarparkerweiterung
Bauausschussvorsitzender Jens Dieffenbach begrüßte die Parlamentarier und übergab das Wort an Bürgermeister Eike See, der gemeinsam mit dem Vorstandsvorsitzenden der OVAG Joachim Arnold und seinem Mitarbeiter Tobias Doerk auf die Planungen der vergangenen Monate und die Überlegungen zur Erweiterung des Parks einging. „Der Solarpark ist ein Gewinn für Umwelt und Gemeindekasse. Mit der OVAG haben wir dabei einen starken und verlässlichen Partner an unserer Seite,“ unterstrich See. Über die Gesamtlaufzeit von 20 Jahren rechnet man mit einem Gewinn von insgesamt 1,5 bis 2 Millionen Euro für die Gemeinde. Betrieben wird der Solarpark von einem Gemeinschaftsunternehmen, an dem jeweils hälftig die die Gemeinde Wölfersheim und die OVAG beteiligt sind. Die Einnahmen aus Pacht, Gewerbesteuer und Gewinnausschüttungen kommen allen Wölfersheimerinnen und Wölfersheimern zugute. Künftig soll er noch etwas höher ausfallen.
Die Module des Solarparks wurden 2012 von der Firma Schott erworben, die leider nicht mehr existiert. Zwischenzeitlich wurden an nahezu allen Modulen des Solarparks auf der Rückseite Ablösungen an der Beschichtung festgestellt. Diese stellten ein Sicherheitsrisiko für das Personal dar und führen mittelfristig zu deutlichen Ertragsausfällen, so dass diese ausgetauscht werden mussten. Der Rechtsnachfolger der Firma Schott hat sich im Rahmen der Verhandlungen über deren Gewährleistungspflicht bereit erklärt, alle beschädigten Module kostenlos zu tauschen. Die zwischenzeitlich installierten Module haben eine höhere spezifische Leistungsfähigkeit und einen höheren Wirkungsgrad als die vor acht Jahren verbauten Module. Um die gleiche elektrische Leistungsfähigkeit wie zuvor (5,3 Megawatt) zu erzielen, werden nur noch rund 2/3 der Fläche benötigt. Auf diese Weise konnte 1/3 der Fläche mit vorhandener Infrastruktur, wie zum Beispiel den Traggerüsten, für den Ausbau der installierten Leistung des Solarparks um weitere 1,5 Megawatt genutzt werden. Für die Gesellschafter ergeben sich daraus mehrere Vorteile. Durch die Erhöhung der Leistung erwirtschaftet das Gemeinschaftsunternehmen mehr Gewinn, der wiederum anteilig an die Gemeinde geht. Natürlich erhöht sich somit auch die Gewerbesteuer, die ausschließlich an die Gemeinde geht. Weiterhin verlängert sich die Lebensdauer und damit die Ertragsmöglichkeiten des Solarparks um mindestens 8 Jahre, da die neuen Module eine Mindestlebenserwartung von 20 Jahren haben. Um die Leistung zu erhöhen haben beide Gesellschafter dem Gemeinschaftsunternehmen Darlehn zur Verfügung gestellt und erhalten dafür Zinsen. Gleichzeitig verringert das Darlehen die derzeit zu zahlenden Strafzinsen auf die Bankguthaben beider Partner.
Die Gemeindevertreter stimmten den Maßnahmen fraktionsübergreifend zu. Eingehender beraten werden soll aber eine Erweiterung der Fläche. Auf der gegenüberliegenden Seite des bestehenden Solarparks könnte eine Erweiterung um rund 1,5 Megawatt realisiert werden. „Die Erweiterung des Solarparks an dieser Stelle ist wirtschaftlich und infrastrukturell absolut vorteilhaft und generiert zusätzliche Wertschöpfung für Wölfersheim. Als regionaler Energieversorger investieren wir vor Ort in den Ausbau der Nutzung erneuerbarer Energien, um lokale Wertschöpfung und Klimaschutz gleichzeitig zu fördern,“ erklärt der Vorsitzende der OVAG, Joachim Arnold. Dem pflichtet auch Bürgermeister See bei und ergänzt. „Die Gemeinde investiert kontinuierlich in die Sanierung ihrer Immobilien, um den Energiebedarf und Kosten zu senken. Wir sind in Sachen erneuerbarer Energien Vorreiter, denn neben dem Solarpark betreiben wir unter anderem zahlreiche Photovoltaikanlagen auf Gebäuden der Gemeinde und setzen auf umweltfreundliche und Ressourcen schonende Blockheizkraftwerke.“
Am Dienstag dieser Woche stand das Thema erneut auf der Tagesordnung des Bauausschusses. Die Ausschussmitglieder sprachen sich fraktionsübergreifend für eine Flächenerweiterung aus. Final beraten werden wird das Thema in der kommenden Woche in der Sitzung der Gemeindevertretung. „Hochwasser, Überflutungen, Waldbrände und andere auf den Klimawandel zurückzuführende Naturkatastrophen häufen sich immer mehr. Wir müssen handeln und einen Beitrag gegen den Klimawandel leisten. Wir setzen hierbei an verschiedenen Stellen an. Wenn wir die Chance haben ein Projekt wie dieses zu realisieren und damit auch etwas Gutes für die Gemeindekasse tun, sollte die Entscheidung leicht fallen. Ich bin daher zuversichtlich, dass auch die Gemeindevertreterinnen und Gemeindevertreter der Erweiterung zustimmen,“ schließt See ab.