Im Ernstfall zählt jeder Handgriff
In einer Schreinerei war ein Feuer ausgebrochen. Dichter Rauch hatte sich bereits in den Räumen ausgebreitet, und mehrere Personen wurden vermisst. Wie in der Realität ist auch jede Übung der Einsatzkräfte anders aufgebaut. Dennoch weiß jeder genau, was er zu tun hat. Kurz vor 20 Uhr wurden die Einsatzkräfte aus Wohnbach unangekündigt alamiert. Damit niemand zu Schaden kommt, enthält die Alamierung den Hinweis, dass es sich um eine Übung handelt. Etwa zehn Minuten später ist das erste Fahrzeug vor Ort. Der Einsatzleiter nimmt zunächst Kontakt mit einer Person vor Ort auf, um sich über den Sachverhalt zu erkunden. Wenige Sekunden später läuft alles nach einem festen Muster. Schläuche werden verlegt, Straßensperren errichtet, Pumpen und Standrohre zur Wasserversorgung werden vorbereitet, Atemschutzgeräteträger legen ihre Ausrüstung an, das Gelände wird ausgeleuchtet und einige andere Schritte greifen nahtlos ineinander. Es dauert nicht lange, bis die Räumlichkeiten mit Schlauch und schwerer Ausrüstung bei fast nicht vorhandener Sicht nach den Vermissten durchsucht werden. Zwei der Personen waren schnell gefunden. Nach einiger Suche war aber auch der letzte Vermisste, ein Kasten Bier mit der Aufschrift "rette mich", gefunden und wurde zum Fahrzeug transportiert. Bevor die Einsatzkräfte die kleine Belohnung für die Übung genießen konnten, war jedoch noch etwas Arbeit zu erledigen. Die Räumlichkeiten mussten mit einem Gebläse entraucht werden. Damit Schläuche und andere Ausrüstung beim nächsten Einsatz, der auch ein Ernstfall sein könnte, wieder sofort griffbereit sind, wurde alles wieder ordentlich verstaut.
Wehrführer Daniel Mathes, der die Übung gemeinsam mit Timo Rauch organisiert hat, dankte der Firma Isterling für die Unterstützung und die Bereitstellung der Räumlichkeiten. Dem schloß sich auch Bürgermeister Eike See an. "Als Laie fällt es einem bei einer solchen Übung oft schwer, alle Einzelheiten mitzubekommen. Es wird einem aber schnell klar, dass jeder seine Aufgabe hat, die wichtig für die Sicherheit aller Bürgerinnen und Bürger ist. Damit wirklich jeder Handgriff sitzt, sind solche Übungen auch unter wechselnden Bedingungen wichtig. Ich danke daher der Firma Isterling für die Unterstützung." so Bürgermeister See. Wer Interesse hat, sich in der Feuerwehr zu engagieren, kann sich an die Ehrenamtlichen der Einsatzabteilung, die Wehrführer in den Ortsteilen oder direkt an die Gemeinde wenden.