Haushalt für lebenswerte Zukunft

In der jüngsten Sitzung der Gemeindevertretung stellte Bürgermeister Eike See den Haushaltsplanentwurf für die Jahre 2025 und 2026 vor. Trotz der wirtschaftlichen Herausforderungen und zahlreicher geplanter Projekte, soll die Grundsteuer nur moderat angepasst werden. Wölfersheim zählt damit auch künftig zu den Gemeinden im Wetteraukreis mit dem niedrigsten Steuersatz und investiert weiter zum Wohle aller Bürgerinnen und Bürger in die Infrastruktur.
08.11.24 / Gemeinde Wölfersheim

„Trotz der angespannten volkswirtschaftlichen Lage in Hessen und der gesamten Bundesrepublik dürfen wir für unsere Gemeinde immer noch optimistisch in die Zukunft blicken. Dank guter Gewerbesteuereinnahmen und einer soliden Rücklage ist es uns möglich, zahlreiche wichtige Projekte in Wölfersheim voranzubringen und den Haushalt auszugleichen,“ leitet Bürgermeister Eike See seine Haushaltsrede ein. Er unterstrich jedoch, dass der Ausgleich nur mit einer moderaten Erhöhung der Hebesätze für die Grundsteuer und der Gewerbesteuer in Kombination mit Grundstücksverkäufen möglich ist. Auch mit der Anpassung wird man noch deutlich unter dem kreisweiten Durchschnitt liegen. „Das war uns wichtig, denn wir wollen private Haushalte nicht zu sehr belasten. Keine Gemeinde im gesamten Wetteraukreis hat einen niedrigeren Hebesatz bei der Grundsteuer B. Die restlichen 24 Kommunen im Kreis sind teurer als wir es sind,“ unterstreicht See. Die Gewerbesteuer liege bewusst über dem Kreisdurchschnitt, da die Unternehmen etwas mehr zum Ausgleich des Haushaltes beitragen können als Privatpersonen. Alle drei Steuerarten sollen daher im gleichen Maße erhöht werden und eine neue Grundsteuer C eingeführt werden. Auch Einnahmen aus Grundstücksverkäufen sollen zum Ausgleich des Haushaltes beitragen.

Im Anschluss ging See im Detail auf einzelne geplante Projekte ein. Mit rund 15 Millionen Euro wird der Bau einer neuen Turnhalle für die Grundschule Södel sowie für Vereine realisiert. Zudem entsteht eine neue Bibliothek an der Singbergschule, die als kulturelles Zentrum allen Bürgern zugutekommen soll. Beide Projekte werden von Bund, Land und dem Wetteraukreis gefördert. Die Mehrzweckhalle in Berstadt wird weiter umfassend saniert und energetisch und optisch auf einen aktuellen Stand gebracht. In der Wohnbacher Sporthalle ist die Sanierung der sehr stark frequentierten Kegelbahn genauso eigeplant, wie die weitere kontinuierliche Sanierung der Wetterauhalle.

Weiterhin wird die Ausstattung der Feuerwehr modernisiert, mit neuen Fahrzeugen zum Beispiel für die Feuerwehr und Berstadt und zusätzlichen Mitteln zur Bekämpfung von Waldbränden. Auch die Infrastruktur für Kindertagesstätten wird erweitert: Eine neue KiTa in Melbach und die Renovierung bestehender Einrichtungen wie zum Beispiel gegenüber der Wetterauhalle sollen dem steigenden Bedarf gerecht werden.

Wölfersheim setzt auf Nachhaltigkeit: Das Baumpflanzprojekt „10.000 Bäume für 10.000 Wölfersheimer“ wird fortgeführt, ebenso wie die Förderung von Solarprojekten und die energetische Sanierung kommunaler Gebäude. Der Ausbau der erneuerbaren Energien wird weiter vorangetrieben, etwa durch neue Solarparks.

Die Gemeinde plant weiterhin, kulturelle und soziale Angebote auszubauen und bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. Direkt neben dem Ärztehaus in Södel soll ein Mehrfamilienhaus entstehen, das von der Wohnungsbaugesellschaft des Wetteraukreises gefördert wird. Für die Jugend wird ein neuer Skatepark als Teil der Bahnhofsumfeldgestaltung in Wölfersheim ein Highlight setzen.

Um die Herausforderungen des demografischen Wandels zu bewältigen, wird Wölfersheim neue Stellen schaffen, darunter eine Vollzeitstelle für eine Gemeindepflegerin und eine Teilzeitstelle für einen Feuerwehrgerätewart. Dies soll den Bedürfnissen der älteren Mitbürger gerecht werden und das ehrenamtliche Engagement in der Feuerwehr unterstützen.

Seine Rede beendete Bürgermeister See mit einem Appel an die Gemeindevertreterinnen und Gemeindevertreter. „Wir alle können mit dem neuen Doppelhaushalt dazu beitragen, unsere Gemeinde positiv zu gestalten und damit für mehr politische Akzeptanz der demokratischen Parteien sorgen. Ich sehe uns alle in der Pflicht, dass wir uns gemeinsam für das Wohl der Bürgerinnen und Bürger einsetzen. Wenn die Menschen in unserer Gemeinde merken, dass wir zusammenstehen, inhaltlich diskutieren, für die Menschen arbeiten und da sind, wenn sie uns brauchen und nicht politisch im Klein-Klein streiten, dann sorgt das für Akzeptanz und wirkt Extremen entgegen,“ so See.

See sprach seinem gesamten Team in Rathaus, Betriebshof, Objektbetreuern, Kläranlage und Kindergärten seinen Dank für die geleistete Arbeit aus, die nicht immer einfach sei. Besonderen Dank richtete er an Svenja Geiß und Jürgen Wahl für die gute Ausarbeitung des Zahlenwerkes. Der Haushalt sei verantwortungsbewusst geplant und setze klare Prioritäten für eine lebenswerte Zukunft.