Harte Klänge auf der Vielfaltbühne

Wer am Mittwochabend auf der Vielfaltbühne am Wölfersheimer See die Frankfurter Formation »Stubbemussik« - unter anderem mit Ex-Flatsch-Mitglied und Comedian Olaf Mill - erwartet hatte, der wurde enttäuscht. Die Band, der auch Achim Dürr, der singende Frontmann der Neuen Philharmonie angehört, musste kurzfristig krankheitsbedingt absagen. Doch ohne Musik nach Hause gehen musste niemand. Innerhalb weniger Stunden konnte für ein Ersatzprogramm gesorgt werden: Die heimische Rockband Chester sprang kurzfristig ein, obwohl auch die sich gerade im Urlaubsmodus befindet, wie Gitarrist Marc Senyar verkündete. Und der zweite Gitarrist, Marius Wolf, als Bruchenbrückener der einzige Nicht-Wölfersheimer, musste ebenfalls krankheitsbedingt kurzfristig passen.
01.09.22 / Gemeinde Wölfersheim

Für den Rest der Gruppe war es Ehrensache, auf der Vielfaltbühne aufzutreten. »Wir sind ein bisschen härter und lauter, das ist halt so und soll auch so sein«, stellte Sänger Stefan Löbrich fest. »Was wir spielen ist harter kerniger Rock«, ergänzt Marc Senyar, der die Band mit Bassist Michael Bauer, im Alter von gerade einmal 14 Jahren 1988 gründete. Der erste Song den sie spielten stammte von AC/DC. »Deren Musik war und ist unsere Basis«, erklärt Bauer, der in diesem Jahr bereits zum zweiten Mal auf der Vielfaltbühne stand - und das, obwohl er auch für die Technik der acht kostenlosen Konzerte verantwortlich zeichnet.

Vierter im Bunde ist aktuell Rene Zinsheimer, der mit seinem variablen Spiel ebenso überzeugte, wie der Rest der Band. »Back in Black« von AC/DC gehört ebenso zum Repertoire der Hardrocker wie »Come as you are« von Nirvana oder »Boys of Summer« von Don Henley, dem Leadgitarristen der Eagles. »Wir spielen das aber härter«, sagte Senyar. Gleiches gilt auch für die H-Blockx-Version des Johnny-Cash-Klassikers »Ring of Fire«. Mit Country-Musik hat die Version rein gar nichts mehr zu tun, umso mehr mit fetzigem Rock. Nicht fehlen durften mit »Sonne« und »Feuer frei« zwei Rammstein-Klassiker.

»Jetzt kommt Chester ungebremst«, meinte Senyar vor dem ersten selbst geschriebenen Song »So what«, dem später mit »City Lights« eine zweite Eigenkomposition folgen sollte. »Das ist halt die große musikalische Vielfalt, die wir hier in Wölfersheim haben« hatte es Sebastian Göbel in seiner Begrüßung formuliert.

Rochsane Mentes von »BuntErLeben«, als Partner der Gemeinde beim Programm der Vielfaltbühne, nutzte die Begrüßung, um Göbel für dessen Engagement zu danken. Das hatte langen Beifall zur Folge.

Den gab es auch von den 150 Besuchern für die Rocker von Chester, auch wenn es dem ein oder anderen tatsächlich etwas zu laut war. Die echten Rockfans störte das nicht.

»Wir als Wölfersheimer sind wirklich sehr stolz hier in diesem tollen Ambiente spielen zu dürfen«, meinte Zinsheimer im Verlauf des zweistündigen Auftritts.