Gut wieder hier zu sein

Die Sonne versinkt langsam hinter den Häuserwänden, und ein Meer aus kleinen Lichtern beginnt den Turmhof zu erhellen. Gespannt schauen die Zuschauer auf die Bühne, von der die ersten Liedzeilen des Abends erklingen. Besser als mit Hannes Waders „Gut wieder hier zu sein“ könnte man den Abend mit Songwritern und Liedermachern am Weißen Turm nicht eröffnen oder auch beschreiben. Ein Abend, an dem befreundete Musiker nacheinander aber doch gemeinsam ihre eigenen Songs präsentieren.
10.10.19 / Gemeinde Wölfersheim

Den Anfang machte Thomas Gerlach, der nach der Begrüßung einen Auszug aus seinen zahlreichen Titeln präsentierte. Sein gekonnt eingesetztes Gitarrenspiel erinnerte in Verbindung mit der rauen und markanten Stimme an Liedermacher wie Wader oder Wecker. Ihm folgte Theo Langstrof. Der Musikstudent erzählte kleine Geschichten zu seinen teils melancholischen Titeln und zu den Hintergründen ihrer Entstehung. Ungewöhnlichere Klänge waren im Anschluss von Christopher „Felli“ Fellehner zu hören. Auf Gitarre und Ukulele erzählte er zum Beispiel vom Mädchen vom Mars oder was wäre, wenn er nicht so schüchtern wär‘. Den Abschluss des ersten Programmteils machte Torben Skorbinski, der bereits mit Buuuh-Rufen und erhobenen Mittelfingern begrüßt wurde. Seine präpubertären Texte und die von Lied zu Lied schlimmer verstimmte Gitarre spalteten das Publikum. Absolut begeisterte Zuhörer und entsetzte Gesichter wechselten sich ab. „Da Skorbinski jedes Jahr droht unangekündigt auf unseren Spielplätzen und vor Kindergärten aufzutreten, werden wir ihn leider auch bei den künftigen Veranstaltungen einladen müssen.“ warb der Kulturbeauftragte Sebastian Göbel um Verständnis.

Direkt nach der Pause begeisterten Stevie Maine und Herr Charmantski mit poppigen Songs und tiefgreifenden Texten. Mit einer unglaublichen Bühnenpräsenz zog er Augen und Ohren des Publikums in Richtung Bühne. Für einen etwas kürzeren Gastauftritt war Martin Schnur vorbei gekommen. Gleich drei Instrumente setzte er bei seinen drei Titeln ein. Vom Kantholz bis zur Gitarre steigerte er sich mit jedem Stück etwas mehr. Als letzte Künstler standen Astra van Nelle und der Lorbeerstorch auf der Bühne. Die beiden Akustik-Punks begeisterten das Publikum mit einer perfekten Show. Im Zusammenspiel war deutlich zu hören, wie oft diese beiden Musiker bereits gemeinsam auf der Bühne standen.

Zur Verabschiedung griff Göbel selbst zur Gitarre und spielte seinen Song „Ich träum“. Der Titel handelt davon, dass wir alle von den Menschen, die uns begegnet sind, und den Orten, die wir gesehen haben, träumen. Genau wie von diesem Abend, der sicherlich noch einigen Besuchern in Erinnerung bleiben wird. Zum Abschluss bat er nochmal alle Musiker gemeinsam auf die Bühne um den Song „The Weight“ von Bob Dylans Band „The Band“ zu spielen. Selbst ohne Proben zeigte sich, wie gut die Musiker harmonieren, und dass nicht nur das Publikum einen unvergesslichen Abend erlebt hat.

„Die Atmosphäre im Turmhof und die erlesene Auswahl an Liedermachern machen Freies im Gesang zu einem einmaligen Abend, den wir auch in den kommenden Jahren realisieren wollen. Möglich wird dies durch die Unterstützung der Sparkasse Oberhessen und der Traditionsbäckerei Hinnerbäcker als unsere Sponsoren und dem Eltern-Kind-Verein, der an Kasse und Getränkestand unterstützt. Ihnen danke ich herzlich für die Unterstützung.“ so Bürgermeister Rouven Kötter. Abgerundet wurde der Abend durch das kulinarische Angebot. Die mobile Cocktailbar CoBar versorgte die Besucher mit Leckereien und die Pizzeria Isoletta backte vor Ort große Pizzen.

Weitere Bilder der Veranstaltung stehen auf der Facebookseite „Freies im Gesang“ zur Verfügung. Videos der Veranstaltung stehen im Youtubekanal "Freies im Gesang" zur Verfügung.