Gemeindevorstand empört "Schulwegsicherheit darf nicht vom Geldbeutel der Eltern abhängen"
Die Mitglieder des Gemeindevorstandes sprachen sich in ihrer vergangenen Sitzung deutlich gegen die Entscheidung der VGO aus. Mehr als eine halbe Stunde Fußweg vor und nach der Schule müssten die Schüler in Kauf nehmen. Ein Drittel des Weges führt über einen nicht beleuchteten Feldweg. Der Weg ist nicht einsehbar und somit fehlt jegliche soziale Kontrolle. Auf einem Drittel des Schulweges wird kein Winterdienst durchgeführt. Der Feldweg führt an einer hoch frequentierten Bundesstraße und einer aktiven Bahnlinie vorbei. Zäune, Leitplanken oder ähnliches gibt es nur an wenigen Stellen. Über eine Strecke von mehrere hundert Metern müssen die Schüler auf einer öffentlichen Straße ohne Gehweg laufen. Hier werden nicht nur die Kinder gefährdet, sondern auch der Straßenverkehr behindert. Von zumutbaren Bedingungen kann nach Ansicht des Gemeindevorstandes nicht die Rede sein.
Der Weg wurde bereits abgegangen. Mit dabei waren Vertreter von Schulleitung, Gemeinde, Wetteraukreis und VGO. Nach der Begehung sprach sich die Gemeinde auch deutlich gegen eine Abschwächung der Gefährdungseinstufung dieses Schulweges aus. Die VGO verwies in ihrem Schreiben auf das Hessische Schulgesetzt. Hierin heißt es, dass eine Beförderung nur dann notwendig ist, wenn die kürzeste Wegstrecke zwischen Wohnung und Schule mehr als zwei Kilometer bzw. mehr als fünf Kilometer ab der fünften Klasse beträgt. Die Schüler müssen auch befördert werden, wenn eine besondere Gefahr für die Sicherheit und Gesundheit droht. "Die VGO will Kosten für die Schülerbeförderung senken. Dies würde für die Zukunft bedeuten: Schüler, deren Eltern sich eine Jahreskarte leisten können, kommen auch weiterhin sicher in die Schule. Schüler aus ärmeren Familien dürfen laufen? Es ist nicht zu akzeptieren, dass die Sicherheit der Schüler künftig vom Geldbeutel der Eltern abhängig sein soll!" so Kötter, verärgert über das Schreiben der VGO.