Gemeinde soll weiter von LEADER-Programm profitieren

Durch das LEADER-Programm konnten in den vergangenen Jahren zahlreiche Projekte in der Wetterau und auch in Wölfersheim gefördert werden. In seiner vergangenen Sitzung hat der Gemeindevorstand beschlossen sich an einer erneuten Bewerbung zur Aufnahme in das Programm zu beteiligen. Abschließend darüber beraten wird die Gemeindevertretung in ihrer nächsten Sitzung.
28.02.22 / Gemeinde Wölfersheim

Das Förderprogramm LEADER der Europäischen Union zur Stärkung ländlicher Räume gilt als wichtiger Baustein der Stadt-, Gemeinde- und Regionalentwicklung. Im Wetteraukreis haben sich Städte und Gemeinden in der Zeit von 2007 bis 2013 als LEADER-Region Oberhessen und seit 2014 als LEADER-Region Wetterau/Oberhessen beteiligt. Auch Wölfersheim war daran beteiligt und es konnten zahlreiche Projekte gefördert werden. Insgesamt sind Fördermittel von rund 130.000 Euro direkt nach Wölfersheim geflossen. Darüber hinaus wurden Projekte realisiert, von denen alle Städte und Gemeinden profitieren. Durch den integrierten Entwicklungsansatz der Wirtschaftsförderung Wetterau ist es gelungen, darüber hinaus noch zusätzliche Fördermittel aus anderen Fördertöpfen für die Region zu akquirieren.

Die Projekte im Rahmen der LEADER-Förderung sind breit gestreut. Die Gemeinde selbst realisiert mit dem Projekt Vereine 3.0 eines der ersten geförderten Projekte. Der Eltern-Kind-Verein hat einen Bauwagen angeschafft, der das pädagogische Angebot des Vereins räumlich stützt. Auch Unternehmen wie die Metzgerei Pfarrer, die für ihre Bunte Kuh eine Förderung erhielt, oder der Dachdecker- und Zimmermannsmeister Timo Knaupp profitierten vom Förderprogramm. Um auch in der kommenden Förderperiode als LEADER-Region Wetterau/Oberhessen anerkannt zu werden, muss sich die Region bewerben. Dazu sind verschiedene Grundlagen zu erfüllen. Die Gebietskulisse muss festgelegt werden, eine gebietsbezogene lokale Entwicklungsstrategie ausgearbeitet und eine Beschlussfassung jeder einzelnen mitwirkenden Kommune zur Teilnahme und Beteiligung herbeigeführt werden.

Im Falle der erfolgreichen Anerkennung für die nächste Förderperiode stehen bis zu 6,0 Millionen Euro (im Vergleich 2014-2020: 2,1 Mio. €) an zusätzlichen Fördermitteln für die Region zur Verfügung. Darin sind sowohl europäische Fördermittel (LEADER) als auch Bundesmittel (Mainstream sowie Regionalbudget) enthalten. Für die Umsetzung ist ein qualifiziertes Regionalmanagement einzusetzen, das im Umfang von bis zu 3 Ganztagsstellen mit 80% gefördert werden kann. Künftig sollen die Kommunen sich daher auch an den Kosten beteiligen und zwar in Höhe von 0,50 Euro pro Einwohner im Jahr. „Angesichts der Fördersummen und dem enormen Nutzen für unsere Region ist das ein überschaubarer Betrag,“ unterstreicht Bürgermeister Eike See. Die Städte und Gemeinden sind in LEADER-Regionen die zentralen Akteure und Profiteure. Ob LEADER-Projekte direkt in kommunaler Trägerschaft, ob die Förderung von Kleinstunternehmen oder die zahlreichen Förderungen von Vereinen (z. B. über das Regionalbudget, welches Projekte mit Gesamtkosten bis zu 20.000 Euro mit 80% fördert): Die Kommunen profitieren hierbei immer direkt oder indirekt durch Verbesserung der Infrastruktur bzw. Daseinsvorsorge im ländlichen Raum, durch Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit von Kleinstunternehmen oder durch Unterstützung von Vereinen. Das sind wichtige Förderbausteine zur Lebensqualität und Zukunftsfähigkeit in unseren ländlichen Kommunen.

Im ersten Schritt stimmte vor wenigen Tagen der Gemeindevorstand für die Teilnahme und Beteiligung. Sie empfehlen der Gemeindevertretung die Annahme des Beschlussvorschlages. Auf der Tagesordnung der Gemeindevertretung wird das Thema im März stehen. Sitzungstermine und Unterlagen stehen im Vorfeld auf der Webseite der Gemeinde zur Verfügung.