Gemeinde schränkt Betreuungszeiten ein

Während der Corona-Pandemie konnte die Gemeinde Wölfersheim ihre umfassende Betreuungszeit von bis zu 50 Stunden pro Woche weitgehend aufrechterhalten. Nur temporär mussten Kindergärten geschlossen, die Zahl der betreuten Kinder reduziert oder die Öffnungszeiten eingeschränkt werden. Um weiterhin eine verlässliche Betreuung bieten zu können, reduziert man nun bis zum Ende des Jahres die Öffnungszeiten der Einrichtungen auf 15 Uhr und den Betreuungsumfang auf 40 Stunden.
19.11.21 / Gemeinde Wölfersheim

„Die vielen Familien in unserer Gemeinde sind auf eine verlässliche und gut ausgebaute Kinderbetreuung angewiesen. Wir haben daher große Anstrengungen unternommen, um während der Corona-Pandemie möglichst an den regulären Öffnungszeiten unserer Kindertagesstätten festzuhalten“, informierten Bürgermeister Eike See und Fachbereichsleiterin Nicole Stelzner-Lehmann alle Eltern der Kitas in einem Elternbrief. Kam es zu Personalengpässen in einzelnen Einrichtungen, wurden, gemäß einem eigenen „Ampelsystem“, Öffnungszeiten und/oder die Anzahl der zu betreuenden Kinder reduziert, im schlimmsten Fall mussten Einrichtungen tageweise schließen. In der Regel wurden diese Maßnahmen vorab mit den Elternbeiräten besprochen und abgestimmt. „Wir haben volles Verständnis für die Situation vieler Eltern. Unser Ziel war es, dies nach Möglichkeit immer zu vermeiden,“ berichtet Stelzner-Lehmann. Um die Betreuung weiterhin verlässlich anbieten zu können hat man bereits verschiedene Maßnahmen ergriffen und reduziert nun über alle Einrichtungen die Öffnungszeiten. „Die Reduzierung der Öffnungszeiten stellt einige Eltern vor Herausforderungen. Sie ist jedoch notwendig, um allen Eltern in der Zeit von 07:00 bis 15:00 Uhr eine möglichst zuverlässige Betreuung bieten zu können. Wir haben diese Entscheidung keinesfalls leichtfertig getroffen, sehen uns aber zu diesem Schritt aus mehreren Gründen gezwungen,“ so Bürgermeister Eike See.

In einem Elternbrief informiert die Gemeinde umfassend über die Hintergründe, die zur Entscheidung geführt haben. Seit Beginn des Kindergartenjahres im August kämpft man immer wieder mit hohen personellen Ausfällen. Neben den regelmäßig auftretenden Krankheitsausfällen, Langzeiterkrankungen sowie Elternzeiten nun auch saisonal auftretende Krankheitswellen, die förmlich komplette Teams krankheitsbedingt ausfallen lassen. Dies könne man auch nicht mehr durch das zusätzliche Personal im Springerpool ausgleichen. In den letzten beiden Wochen verzeichnete man massive Krankenstände durch Magen-Darm-Erkrankungen, Hand-Mund-Fuss Krankheit, sowie fiebrige Erkältungsinfekte. „Zusätzlich dazu merken auch wir die hohen Coronafallzahlen. Kolleginnen und Kollegen erkranken vermehrt selbst an Corona. Dazu kommt, dass die daraus resultierende Quarantänezeit meist durch die Corona-Erkrankungen weiterer Familienmitglieder verlängert werden muss. Ebenfalls werden weitere „Auf-Kind-Krank-Tage“ in Anspruch genommen, da die eigenen Kinder entweder in Quarantäne sind oder Betreuungseinrichtungen anderer Träger/Schulen verminderte Öffnungszeiten haben bzw. coronabedingt schließen müssen,“ berichtet Fachbereichsleiterin Stelzner-Lehmann. Die Überstunden der „verbleibenden“ Mitarbeiter haben sich überdurchschnittlich erhöht und es gibt keine Sicht auf Abbau dieser Überstunden. Die Belastungsgrenze der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist schlicht und einfach erreicht. „Wir tragen ein hohes Maß an Verantwortung gegenüber den Eltern, aber auch gegenüber unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Mit diesem Schritt möchten wir dieser Verantwortung Rechnung tragen und unsere Kolleginnen und Kollegen damit entlasten. Eine Entlastung, die mehr als nötig ist. Gleichzeitig ist das auch der Versuch, einer kompletten Schließung über einen längeren Zeitraum, einer oder mehrerer Einrichtungen, im Interesse der Eltern vorzubeugen und noch ein Mindestmaß an Betreuung verlässlich anbieten zu können,“ unterstreicht Bürgermeister See. Die aktuelle Corona-Situation stellt viele Kommunen vor Herausforderungen. Die Personalausstattung der Wölfersheimer Kitas liegt deutlich über den gesetzlichen Anforderungen. „Nur durch unsere gute Personalausstattung und das überdurchschnittliche Engagement unserer Kolleginnen und Kollegen konnten wir die Betreuung so gut und lange aufrechterhalten. Wir unternehmen deshalb weiterhin große Anstrengungen um zusätzliche Fachkräfte für uns zu gewinnen,“ berichtet Stelzner-Lehmann. So bietet die Gemeinde Wölfersheim seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern viele Vorzüge gegenüber anderen Trägern wie ein Jobticket mit dem man auch am Wochenende unterwegs sein kann, E-Bike-Leasing und vieles mehr.