Gemeinde fragt Jugendliche nach ihrer Meinung

Positives Ergebnis bei erster Jugendbefragung
07.10.19 / Gemeinde Wölfersheim

Nach der umfangreichen Seniorenbefragung in 2011 hat die Gemeinde Wölfersheim in diesem Jahr erstmals eine Jugendumfrage durchgeführt. Alle Jugendlichen im Alter von 11 bis 18 Jahren wurden angeschrieben und um Beteiligung über einen Fragebogen gebeten. Insgesamt haben sich fast 100 Personen an der Umfrage beteiligt. "Unser Ziel war es, die Meinung der Jugendlichen zur Jugendarbeit der Gemeinde einzuholen. Dank der zahlreichen Rückmeldungen können wir unsere Arbeit nun besser darauf abstimmen." so Bürgermeister Rouven Kötter.

Am häufigsten an der Umfrage teilgenommen haben Jugendliche der Alterstufen 11-14 Jahre. Diese Altersgruppe hat folglich auch das größte Interesse an den Angeboten der Jugendarbeit. Der Großteil der Teilnehmer besucht die Singbergschule, mit der die kommunale Jugendarbeit bereits bei Projekten wie dem Seeabenteuer zusammengearbeitet hat.

Die Umfrage hat gezeigt, dass die Öffentlichkeitsarbeit der Jugendarbeit noch verbessert werden sollte, um Angebote und Informationen transparenter zu machen. Durch die engere Zusammenarbeit zwischen AWO-Jugendpflege und der Gemeinde soll die Öffentlichkeitsarbeit über Facebook, Flyer, Gemeindespiegel und Presse künftig optimiert werden. Dass dies notwendig ist, zeigt sich vor allem in der Erkenntniss, dass viele Jugendliche die Jugendarbeit als reines Ferienprogramm ansehen.

Es fällt auch auf, dass Schüler in der heutigen Zeit schwieriger zu motivieren sind, zusätzlich zu Schule, Hobby/Verein und Computer & Co. den Jugendtreff aufzusuchen. Die Umfrage zeigt, dass durchaus Interesse besteht, viele sich aber scheuen hinzugehen, weil sie niemanden kennen, der dort hingeht. Mit einer „Kennenlern-Party“ für Neue oder einem Tag der offenen Tür könnten Hemmschwellen unter den Jugendlichen abgebaut werden.

Die einzelnen Angebote kommen bei den Jugendlichen gut an. Die Bewertungen in Schulnoten bewegen sich im Bereich von 1,7 – 2,3. Die Spieleevents wie Kicker- und Billardturnier schneiden dabei am besten ab, der offene Treff mit 2,3 am „schlechtesten“. Daraus kann man schließen, dass die Jugendlichen lieber organisierte Angebote besuchen und gar nicht so gerne sich selbst überlassen sind. Etwas gemeinsam zu unternehmen ist sinnvoller als zusammen „abhängen“, was man auch zu Hause tun kann. Die Öffnungszeiten sind für die große Mehrheit in Ordnung, einige ältere Jugendliche wünschen sich längere Öffnungszeiten. Probeweise soll künftig ein Abend in der Woche länger geöffnet werden. Als Kritik geht aus der Umfrage hervor, dass in den Ortsteilen kein Angebot erfolgt. Auch hier kann angesetzt und die gemeindlichen Bolzplätze/Grillplätze für Events und Aktivitäten genutzt werden.

Zur Motivation an der Umfrage teilzunehmen hatte die Gemeinde unter allen Einsendungen zwei iPod-Nano verlost. Diese wurden unlängst von Bürgermeister Rouven Kötter, der Vorsitzenden des Ausschusses für Sport, Kultur, Jugend und Soziales, Rita Rieß, der im Rathaus zuständigen Mitarbeiterin Martina Schmitt und Jugendpflegerin Michaela Nisch an Dennis Schlichting und Johanna Pochodzala übergeben. Nach der offiziellen Übergabe forderte Kötter die anwesenden Jugendlichen zu einem kleinen Kickerturnier heraus.

„Insgesamt haben die befragten Jugendlichen eine positive Einstellung zu unserer Gemeinde, trotzdem sollte man die Kritikpunkte ernst nehmen. Die Jugendlichen machen sich Gedanken um ihr Umfeld. Die Wünsche belaufen sich nicht mehr nur auf Schwimmbad, McDonald und Kino, sondern öffentlicher Personennahverkehr, Baustellen, Geschwindigkeitsmessungen und gemeindliche Einrichtungen sind Thema. Wir konnten feststellen, dass insbesondere für unsere Jungbürger auch Angebote wie Facebook wichtig sind und damit die Hemmschwelle, bei Fragen Kontakt zur Gemeinde aufzunehmen, gesunken ist. Es freut mich, dass sich so viele an der Umfrage beteiligt haben und wir somit auch die jüngere Generation in unsere Arbeit einbeziehen können. Das ist besonders wichtig, denn sie sind unsere Zukunft.“ so Kötter bei der Übergabe.