Freie Fahrt in Wölfersheim

Es ist schon 10 Jahre her, dass der der letzte Zug auf der Bahnstrecke zwischen Wölfersheim und Hungen fuhr. Seither bemühen sich die beiden Kommunen um eine Wiederaufnahme des Zugverkehrs. Dazu gehört auch die Pflege der Strecke durch den Bauhof.
11.12.19 / Gemeinde Wölfersheim

Die Bahn plante eine Entwidmung der Strecke, was die Wiederaufnahme des Zugverkehrs in unerreichbare Ferne gerückt hätte. Nach intensiven Verhandlungen ist es den beiden Kommunen gelungen, den auf ihrem Gemeindegebiet befindlichen Streckenabschnitt zu erwerben. Um zu verhindern, dass Bauvorhaben den Schienenverkehr behindern, wurde ein Eisenbahninfrastrukturvertrag abgeschlossen. Für die Pflege der entsprechenden Abschnitte sind die Kommunen selbst verantwortlich. Die Gemeinde Wölfersheim hat einen längeren und teilweise sogar zweispurigen Streckenabschnitt zu pflegen. Aus Wirtschaftlichkeitsgründen entschied man sich, die Maßnahmen mit eigenem Personal durchzuführen. „Durch den Einsatz unserer Kollegen des Bauhofes sparen wir uns den teuren Einsatz von Fremdfirmen.“ erläutert Bürgermeister Rouven Kötter. So wird die Strecke seither jährlich vom Wildwuchs befreit. Um einen Teil müssen sich die Bauhofmitarbeiter jedoch nicht kümmern. Die Freiwillige Feuerwehr Wölfersheim veranstaltet auf dem Abschnitt ein Draisinenrennen und erklärte sich bereit, die Pflegemaßnahmen zu unterstützen.

„Wir haben mit dem Kauf der Bahnstrecke die Chance bewahrt, dass irgendwann wieder Züge über Berstadt nach Hungen fahren. Auch wenn die Chancen nicht hoch sind, müssen wir uns diese Möglichkeit bewahren. Das schaffen wir allerdings nur gemeinsam mit der Stadt Hungen. Wenn wir die Bahnangebote nicht attraktiver gestalten, dann werden wir die Herausforderungen der Mobilität in Zukunft kaum in den Griff bekommen können.“ so Kötter.