Finanziell und sozial gewinnbringend

Die Gemeinde Wölfersheim verfügt über 60 zu vermietende Wohnungen in 14 Gebäuden. Darüber hinaus gibt es gewerbliche Vermietungen und Verpachtungen in erheblichem Umfang. Der Wölfersheimer Bürgermeister Rouven Kötter hat gemeinsam mit den Mitarbeitern des Fachbereichs für Immobilien eine kritische Bilanz der gemeindlichen Vermietungen erarbeitet. „Ich bin der Meinung, dass das Vorhalten von Wohnungen zu sozial verträglichen Preisen eine wichtige Aufgabe kommunaler Politik ist.“ erläutert Kötter. „Aber auch bei sozialen Aufgaben gilt es, die Effizienz und Effektivität regelmäßig zu überprüfen und gegebenenfalls Anpassungen vorzunehmen. Vor diesem Hintergrund haben wir die gemeindlichen Immobilien beleuchtet und eine Mietbilanz erstellt.“
24.09.19 / Gemeinde Wölfersheim

Das Resultat ist beachtlich und war in dieser Form nicht zu erwarten: Mehr als 600.000 Euro erwirtschaftet die Gemeinde an Mieteinnahmen pro Jahr. Überraschend dabei ist auch, dass die gewerblichen Mieteinnahmen mit rund 360.000 Euro deutlich über den privaten Mieteinnahmen mit rund 240.000 Euro liegen. „600.000 Euro jährliche Mieteinnahmen sind ein stattlicher Betrag, mit dessen Hilfe die laufenden Kosten und zusätzliche Investitionen getragen werden können. Man kann als Fazit somit festhalten, dass die Vermietung von Immobilien in der Gemeinde Wölfersheim einen sozialen und finanziellen Gewinn für die Gesellschaft darstellt.“ so Kötter. Im Rahmen der systematischen Analyse der Mietobjekte hat sich auch herausgestellt, dass Leerstände nur in sehr geringem Umfang vorzufinden sind. Die meisten Wohnungen sind innerhalb kürzester Zeit wieder vermietet. Gleiches gilt auch für den gewerblichen Bereich. Als Musterbeispiel ist hier das Service-Center zu nennen, das jüngst seinen 10. Geburtstag feierte. „Das Service-Center ist eines der Erfolgsprojekte der Gemeinde Wölfersheim im Bereich der Förderung von Existenzgründern und Wirtschaftsbetrieben. Vom ersten Tage an zeigte sich, dass die Nachfrage nach qualitativ hochwertigem Raum für Büros und Dienstleistungen am Standort Wölfersheim hoch ist. Leerstände sind hier ein Fremdwort. Vielmehr arbeiten wir bei frei werdenden Einheiten eine Warteliste von Interessenten ab.“ erläutert der Wölfersheimer Rathauschef. Momentan lässt man seitens der Gemeinde bewusst einige Wohnungen leer stehen, da Renovierungen geplant sind. Dies gilt u.a. für die Wohnimmobilie in der Kirchgasse Nr. 17, die umfangreich renoviert werden soll. Darüber hinaus wird in 2011 der Wiederaufbau des abgerissenen Gebäudes in der Wingertstraße 2 angepackt. Auch im Ortsteil Melbach soll im alten Pfarrhaus in der Erbsengasse 4 neuer Wohnraum geschaffen werden. Bei diesem Projekt kann man zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Zum einen schafft man Wohnraum in einem Ortsteil, bei dem die bauliche Entwicklung ausgeschöpft ist, zum anderen kann damit ein verkehrsgefährdender Schandfleck beseitigt werden. Für den Umbau des alten Pfarrhauses ist es gelungen, umfangreiche Fördermittel und Zuschüsse nach Wölfersheim zu holen, so dass vom Wölfersheimer Steuerzahler für dieses rund 580.000 Euro teure Projekt lediglich 290.000 Euro zu zahlen sind. Bei den ähnlich gelagerten Bauprojekten Rathausgasse 1 und Hauptstraße 42 in Wölfersheim konnten nachträglich Eigenkapitalrenditen von rund 5 % ermittelt werden. Auf den ersten Blick sind solche umfangreichen Renovierungsprojekte sehr aufwendig. Sie sorgen jedoch für eine Aufwertung der Ortskerne und können für den Steuerzahler in Wölfersheim durchaus auch finanziell lukrativ sein.

„Wir werden für unsere Mietobjekte, basierend auf den jetzt gewonnenen Erkenntnissen, ein dauerhaftes und permanentes Kontrollsystem entwickeln und aufbauen. Die Bereitstellung von Wohnraum ist eine wichtige soziale Aufgabe. Diese gelingt uns in Wölfersheim basierend auf einem soliden Finanzfundament.“ so Kötter abschließend.