Finale Entscheidung naht - Gemeindevertretung berät über Stilllegung der Kläranlage
Am Ziel hat sich nichts geändert, die Wölfersheimer Kläranlage soll geschlossen werden. Durch den im Ausschuss beratenen Änderungsantrag sollen die Gremien allerdings stärker daran beteiligt werden. Der Handlungsauftrag der Gemeindevertretung für den Gemeindevorstand ist im Änderungsantrag klar definiert. Er soll mit dem Abwasserverband Hungen in Verhandlung treten, um einen Anschluss der Ortsteile Wölfersheim und Södel an die Kläranlage in Utphe zu ermöglichen. Über die Rahmenbedingungen soll die Gemeindevertretung dann beschließen. „Wir reden hierbei von einer der bedeutendsten Entscheidungen in den vergangenen Jahren, die alle Bürgerinnen und Bürger über die Gebühren betreffen wird. Da ist es natürlich verständlich, dass die Gemeindevertretung eingebunden werden möchte. Das ist ein Zwischenschritt für uns als Gemeindevorstand, aber das ändert nichts an unserem Ziel“, so Bürgermeister Eike See. Die Gemeindevertreter fordern unter anderem auf, über die Anschlusskosten, die voraussichtliche Höhe der Verbandsumlage und welche Einrichtungen vom Verband übernommen werden informiert zu werden. Im Rahmen des Beitritts soll geprüft werden, ob notwendige Bauteile, wie das Regenrückhaltebecken oder eine Feststoffrückhalteeinrichtung, vom Abwasserverband errichtet werden können und ob vorhandene Klärbecken durch den Abwasserverband weiter genutzt werden können. Die Gemeindevertreter verlangen zudem ein zeitliches Ausstiegsszenario für den jetzigen Betrieb der Kläranlage. Dabei soll die noch mögliche Betriebsdauer der Anlage ohne größere Instandhaltungs- und Nachrüstungskosten berücksichtigt werden. „Wir investieren kontinuierlich in den Erhalt der Kläranlage und es ist klar, dass wir im Hinblick auf die Wasserqualität des Wölfersheimer Sees schnell handeln müssen. Die Frage, ob wir in die alte Kläranlage weiter investieren müssen, stellt sich nicht. Wir müssen es tun, um ihre Funktion zu gewährleisten, bis wir unsere Abwässer nach Hungen pumpen können. Das Ziel muss deshalb sein, das Projekt so schnell wie möglich voran zu treiben“, so Bürgermeister See, der jedoch auch auf den noch ungewissen Zeitrahmen verweist. „Um die notwendigen Kanäle und Einrichtungen zu bauen, sind umfangreiche Planungen von Fachleuten erforderlich. Die Baumaßnahmen müssen ausgeschrieben werden und natürlich muss eine Regelung mit dem Abwasserverband ausgehandelt werden. Das alles ist von vielen Faktoren abhängig. Ein solch komplexes Projekt nimmt mehrere Jahre in Anspruch. Ich freue mich aber bereits jetzt sehr darauf, da es sowohl für die Umwelt als auch für unsere Bürger die sinnvollste und günstigste Variante ist, die wir betrachtet haben“, so See.
Dem eingebrachten Änderungsantrag stimmten die Parlamentarier in der Ausschusssitzung einstimmig zu. Lediglich eine Fraktion enthielt sich der Stimme. Am Dienstag wird das Thema auf der Tagesordnung der Sitzung der Gemeindevertretung stehen. Die öffentliche Sitzung findet, unter umfangreichen Hygienemaßnahmen, um 19.00 Uhr im großen Saal der Wetterauhalle statt.