Ein Baum zum Abschied

Über viele Jahre war Wolfgang Kaiser katholischer Pfarrer für Wölfersheim und Echzell. Aus privaten Gründen verlässt er die Gemeinde und wird künftig in Südhessen aktiv sein. Zum Abschied und als Dank überreichte Bürgermeister Eike See ihm einen kleinen Apfelbaum, den Kaiser als ersten Baum im Rahmen der Aktion 10.000 Bäume für Wölfersheim spendete. Vor wenigen Tagen wurde der kleine Baum auf dem Mehrgenerationenspielplatz am Wölfersheimer See gepflanzt.
09.09.20 / Gemeinde Wölfersheim

Auf Wunsch von Pfarrer Kaiser wurde der Baum an eine Stelle gepflanzt, an der er künftig möglichst vielen Menschen seine Früchte schenken soll. Es handelt sich um einen Gacksapfel, eine alte hessische Lokalsorte, die als Zufallssämling in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in Aßlar-Berghausen an der Dill entstanden ist. Eng verbunden mit der Geschichte dieser Lokalsorte ist ihr Namensgeber Ernst Gack auf Berghausen. Der Landwirt und Holzhauer fand um 1870 diesen Sämling im Wald von Berghausen. Den Erzählungen nach grub er den Wildling „mit seinen bloßen Händen“ aus und pflanzte ihn schließlich einige hundert Meter vor dem Ort wieder ein. Die ersten Früchte waren keine sauren, holzharten Wildäpfel, sondern große, goldgelbe Früchte mit roten Streifen. Generationen von Schuljungen haben sich heimlich die Früchte von „Gack‘s Apfelbaum“, so hieß er inzwischen, schmecken lassen. Im Alter nahm sich der Naturschutz der Pflege des Mutterbaumes an, bevor er - nahezu hundert Jahre alt, zusammenbrach. Es bleibt zu hoffen, dass auch der von Pfarrer Kaiser gespendete Baum so lange vielen Menschen eine Freude bereitet. Es ist der erste offizielle Baum, der im Rahmen der Aktion „10.000 Bäume für 10.000 Wölfersheimer“ gepflanzt wurde. Am Baum wird in den nächsten Wochen noch eine kleine Hinweistafel montiert. „Die Entscheidung von Pfarrer Kaiser, den Baum für alle Mitbürgerinnen und Mitbürger im Rahmen der Aktion zu spenden, hat mich sehr gefreut. Ich danke Herrn Kaiser für sein langjähriges Engagement in unserer Gemeinde. Gerade in den Bereichen Senioren und Flüchtlingsarbeit war Herr Kaiser ein verlässlicher Partner an unserer Seite. Ich wünsche ihm für die Zukunft alles Gute.“ schließt Bürgermeister See ab.