Die literarische Heimat

Bis auf den letzten Platz war die Wölfersheimer Marktscheune vor wenigen Tagen besetzt, als Herbert Meyer und Gerhard Wächter zu ihrer Lesung im Rahmen der Leseinitiative „Wölfersheim liest“ eingeladen hatten. Die verschiedensten Texte und Lieder zum Thema Heimat und Fremde waren in der stimmungsvoll hergerichteten Scheune zu hören.
31.10.19 / Gemeinde Wölfersheim

Von klassischeren Texten wie Rilkes „Ich bin zu Hause“ oder Kafkas „Heimkehr“ über Ausschnitte aus Sachtexten bis hin zur Wetterauer Mundart war im Programm fast alles zu finden. Zu Beginn begrüßten Herbert Meyer, Gerhard Wächter und Bürgermeister Rouven Kötter die Gäste, unter denen sich auch Landtagspräsident Norbert Kartmann befand. Die Lesung teilte sich in fünf Abschnitte. Der erste Abschnitt trug den Titel „HEIMISCH in der HEIMAT“. Musikalisch eingeläutet wurde er mit dem Lied „Am Brunnen vor dem Tore“ von Bettina Skottke und Gerald Reutzel. Texte wie „Meine Stadt“ von Josef Reding wurden stimmungsvoll musikalisch umrahmt. Der zweite Abschnitt der Lesung stand unter dem Motto „HEIMAT in der FREMDE“. Vorgelesene Briefe aus Amerika wechselten sich mit Songs wie My Way, bei dem auch Hubert Lisson zum Saxophon griff. Der dritte Abschnitt befasste sich mit dem Thema „FREMD in der HEIMAT“ und beschäftigte sich mit Texten wie Erich Kästners „Sozusagen in der Fremde“ oder Max Hermann Neißes „Heimatlos“. Mit dem Titel Heimatlos wurde der Abschnitt „FREMD in der FREMDE“ von Thomas Gerlach eingeleutet. Skottke begeisterte hier mit dem Titel „Don’t cry for me Argentina” ehe der Programmteil mit dem Text „Was ist Vaterland“ von Celik endete. Den Abschluss des Abends machte der sicherlich amüsanteste Abschnitt „HEIMAT und SPRACHE“, der von allen Musikern mit dem Lied „Heimat deine Sterne“ eingeleitet wurde. Herbert Meyer begeisterte hier mit seinem selbst verfassten Text „Hej soi aich dehoom“, in dem er seine Heimat Wölfersheim beschreibt. Nachdem alle Musiker gemeinsam mit dem Publikum das Hessenlied gesungen hatten, fand der Abend mit „Es babbt di Kech,...“ seinen gelungenen Abschluss.

Bürgermeister Kötter lobte das Engagement der beiden ehemaligen Lehrer und der Musiker und zeigte sich beeindruckt wie abwechslungsreich und vielseitig man das Thema Heimat betrachten kann. „Ich danke allen Beteiligten und hoffe, dass wir einen Abend wie diesen im kommenden Jahr wiederholen können.“ so Kötter.