Bürger und Gemeinde setzen sich für bunte Blühwiesen ein

Vielerorts ist das Nahrungsangebot für Wild- und Honig-Bienen sowie für Schmetterlinge nicht ausreichend. Allzu oft bestimmen Steingärten und eintönige Grünflächen das Bild unserer Gemeinde. Um diesen negativen Trend entgegenzuwirken hat die Gemeinde die Initiative „Wölfersheim blüht auf“ ins Leben gerufen, die seit kurzem läuft und an der sich mehr Bürger als erwartet beteiligt haben.
11.09.20 / Gemeinde Wölfersheim

Kleinteilige Blühflächen sind gerade für Wildbienen äußerst wichtig. Doch in vielen Vorgärten und auf öffentlichen Anlagen blüht es immer weniger. Die bequemen Mähroboter ziehen ihre Bahnen und halten Rasen so kurz und dicht, dass immer weniger Raum für Blumen bleibt, und pflegeleichte Schotterflächen verdrängen die Natur. Auch im öffentlichen Raum dominieren oftmals perfekt gemähte Rasenflächen. Mit der Aktion „Wölfersheim blüht auf“ möchte die Gemeinde dem entgegenwirken und mit gutem Beispiel vorangehen. Auch die Gemeindevertretung hat sich fraktionsübergreifend für das Anlegen von Blühwiesen ausgesprochen. In den vergangenen Wochen haben die Mitarbeiter des Bauhofes an verschiedensten Stellen in der Gemeinde Blumenwiesen angelegt. Für die Arbeiten zeichnen sich hauptsächlich die beiden ausgebildeten Gärtner Silke Kasch-Ehrhardt und Markus Drießen verantwortlich. Inzwischen wurden mehrere Blühwiesen in allen Ortsteilen angelegt.

Auch Bürger sollten die Möglichkeit haben, von der Aktion zu profitieren. Insgesamt 60 Wölfersheimer Gartenliebhaber haben bei der Gemeinde Samen bestellt.Damit werden die rund 5 Kilogramm heimisches Saatgut auf einer Fläche von über 1.600 Quadratmetern ausgesät. „Wir freuen uns über die große Nachfrage. Damit hätten wir nicht gerechnet. Leider gingen deshalb einige Bürger leer aus. Wir werden die Aktion im nächsten Jahr wiederholen. Dabei werden wir aber einen größeren Puffer einplanen und evtl. auch eine Vorbestellung ermöglichen.“ so Klimaschutzmanager Markus Michel. Beim verwendeten Saatgut handelt es sich um eine spezielle Mischung, die für unsere Region konzipiert wurde. Sie ist nicht mit einem bunten Blumenbeet vergleichbar, sondern enthält heimische Wildblumen wie die Kornblume, Kornrade, Malve, Gewöhnliche Nachtviole, Gewöhnliche Schafgarbe, Weiße Lichtnelkoder, Moschus-Malve Rundblättriges Hasenohr und viele weitere. Insgesamt sind rund 50 verschiedene Sorten enthalten. Zunächst hatte man im Rathaus überlegt, Samentütchen an alle Haushalte zu verteilen, hat sich dann aber bewusst dagegen entschieden. „Eine Verteilung direkt an interessierte Bürger war hier zielführender, weil wir so sicherstellen können, dass das hochwertige Saatgut auch in die Erde kommt.“ so Michel. Die großen Säcke wurden entsprechend der Fläche abgewogen, in Papierumschläge gepackt und vom Auszubildenden Pascal Sonnleitner ausgefahren.

Für Bürger und Gemeinde bieten die Blühwiesen einen weiteren Vorteil. Sie sind wesentlich weniger pflegeintensiv. So werden in der Verwaltung dauerhaft Unterhaltungskosten reduziert. Wie Bürgermeister See berichtet, ist das Projekt damit noch nicht abgeschlossen. „Es sind bereits einige Unternehmen auf uns zugekommen, die Wölfersheim blüht auf unterstützen möchten. Vielen stehen große Grünflächen zur Verfügung, die ebenfalls kostenintensiv gepflegt werden müssen. Andere möchten die Aktion auch finanziell unterstützen. Die große positive Resonanz bestätigt unsere Arbeit, und wir werden Wölfersheim blüht auf auch in den nächsten Jahren fortsetzen.“ schließt Bürgermeister See ab.