Bürger informieren sich über Maßnahmen im Wohnbacher Wald
Nach der Begrüßung durch Klimaschutzmanager Markus Michel erläuterte Revierförster Eckhard Richter ausführlich die aktuelle Lage im betroffenen Waldgebiet. Der dort vor etwa 40 Jahren gepflanzte Bergahorn stirbt großflächig ab. Ursache ist die sogenannte Rußrindenkrankheit, ein Pilzbefall, der insbesondere durch die zunehmenden Trockenperioden der vergangenen Jahre begünstigt wurde. Der Pilz führt bei Ahornbäumen zu einem schnellen Absterben.
Förster Richter machte deutlich, dass bereits zahlreiche Bäume tot oder stark geschädigt sind und davon auszugehen ist, dass in den kommenden Jahren nahezu der gesamte Bergahornbestand in diesem Bereich verloren geht. Ein weiteres Zuwarten würde die Situation verschärfen: Das Holz des Bergahorns verfault rasch, abgestorbene Bäume stellen ein erhebliches Sicherheitsrisiko dar, und spätere Maßnahmen wären mit deutlich höheren Kosten und größerem Aufwand verbunden.
Nach einem Ortstermin und in enger Abstimmung mit dem zuständigen Forstamt habe man sich daher für ein zeitnahes Eingreifen ausgesprochen. Geplant ist, die betroffenen Bäume mithilfe eines Harvesters zu fällen. Aufgrund der dünnen Stämme und der vielen bereits abgestorbenen Bäume sei dies die sicherste und zugleich sinnvollste Methode. Anschließend soll die Fläche von Astmaterial geräumt werden.
Im Anschluss an die Räumung ist vorgesehen, im Frühjahr 2026 etwa ein Hektar der Fläche wieder aufzuforsten. Geplant sind unter anderem Eiche, Spitzahorn und Linde. Auf einem weiteren Hektar soll die natürliche Verjüngung des Waldes gefördert werden. Um junge Pflanzen vor Wildverbiss zu schützen, ist eine Einzäunung vorgesehen. Eine entsprechende Fördermaßnahme wurde vorsorglich beantragt. Wie groß die tatsächlich zu bepflanzende Fläche sein wird, soll jedoch erst nach der Räumung entschieden werden, wenn das Ausmaß der natürlichen Verjüngung besser eingeschätzt werden kann.
Wie Förster Richter weiter erläuterte, sind ähnliche Schäden auch in anderen Kommunen der Region zu beobachten, etwa in Karben, wo bereits mit Neuanpflanzungen reagiert wurde. In Wölfersheim habe sich der Schadverlauf etwas verzögert, inzwischen sei das Ausmaß jedoch ebenfalls gravierend.
Im Rahmen des Termins konnten zahlreiche Fragen beantwortet werden. Es wurde jedoch auch klar, dass Handlungsbedarf besteht. Ziel der Veranstaltung war es, offen über die Notwendigkeit der Maßnahmen, die ökologischen Hintergründe sowie die Zukunft des Waldstücks zu informieren.