Buchpremiere im Glaspalast
Bereits vor der Lesung wurde Holbe die Ehre zu Teil, sich in das Goldene Buch der Gemeinde eintragen zu dürfen. Kurz darauf füllte sich der Glaspalast mit Besuchern, die mit einem Glas Sekt begrüßt wurden. Ursprünglich hatte man die Lesung im Bürgerbüro der Gemeinde geplant, doch die Tickets waren bereits nach wenigen Stunden ausverkauft. In einer kurzen Begrüßung dankte der Kulturbeauftragte Sebastian Göbel allen, die zum Gelingen des Abends beigetragen haben. Besonderen Dank richtete er an Annelie und Kathrin Stöhr von der Gemeindebücherei, die den Büchertisch betreuten, an Objektbetreuer Timo Rilk für die Unterstützung beim Aufbau und an Saxophonist Ron Faust, der den Abend musikalisch umrahmte. Er unterstrich die Besonderheit der Veranstaltung und auch wie es zum Termin gekommen war, und übergab das Wort an Christine Steffen-Reimann vom Verlag Droemer Knaur. Steffen-Reimann entdeckte bereits Andreas Franz und ging in ihrer Begrüßung auf die Anfänge Holbes ein. Nachdem 2009 Holbes erster Roman erschien, bot er dem Verlag zwei Jahre später einen Krimi an. Daraufhin bekam er das Angebot, ein Manuskript des verstorbenen Autors Andreas Franz zu vervollständigen. Mittlerweile führt er dessen Julia-Durant-Reihe fort und veröffentlicht auch eine eigene Reihe. Aus dieser stammt auch sein neues Buch Totengericht, aus dem er erstmals im Rahmen einer Buchpremiere las.
Totengericht ist nach Giftspur, Schwarzer Mann und Sühnekreuz der vierte spannende Kriminalroman aus der Reihe mit Ralph Angersbach und Sabine Kaufmann. Alles dreht sich um eine Leiche, die nackt auf einem Felsen im Vogelsberger Nirgendwo gefunden wird. Der Körper des Mannes ist verstümmelt. Ihm wurde das Wort „Verrat“ auf die Brust gebrannt, sein Kopf offenbar von Wildtieren angenagt, so dass er nicht zu identifizieren ist. Die Symbole auf seinem Körper und die Art der Tötung lassen auf einen Ritual-Mord schließen, doch dann stellt sich heraus, dass es sich bei dem Toten um den Bürgermeister einer Gemeinde handelt, in der ein Windpark gebaut werden soll. Immer wieder streute Holbe ein, was ihn zum Schreiben inspirierte und brachte das Publikum damit zum Schmunzeln. Die Gegend, über die er dabei schreibt, sei eindeutig zu identifizieren, aber die Tatorte entstammen seiner Phantasie. „Ich möchte nicht über meine Nachbarn schreiben.“ kommentiert Holbe und erklärt, dass Orte wie Fuchsrücken irgendwo zwischen Ulrichstein und Herbstein liegen, wo eigentlich keine Gemeinde mehr hin passt.
Während der Lesung ermöglichte Holbe umfassende Einblicke in seine Arbeit als Autor. Zugleich bot er spannende Auszüge aus seinem Buch, die Lust auf mehr machten. Wer wissen wollte, wie Ralph Angersbach den Fall mit seiner Kollegin Sabine Kaufmann löst, konnte direkt eines der Bücher vom Büchertisch erwerben, den die Gemeindebücherei mit Unterstützung der Buchhandlung Bindernagel angeboten hatte. Nach der Lesung bestand die Möglichkeit, die neuen Bücher signieren zu lassen. Holbe nahm sich lange Zeit und tauschte sich dabei immer wieder mit den Besuchern aus. „Der Abend war kurzweilig und spannend. Ich würde mich freuen, wenn wir Daniel Holbe erneut bei uns begrüßen können.“ zeigt sich Magda Gerlach als Vorsitzende des Ausschusses für Sport, Kultur, Jugend und Soziales begeistert.