Biokraft-Problematik: Kötter schaltet RP ein

Wölfersheimer Bürgermeister erhöht Druck – Ortstermin noch in diesem Monat
17.09.19 / Gemeinde Wölfersheim

Es kommt Bewegung in die Geruchsproblematik im Wölfersheimer Ortsteil Berstadt, die von der Firma Biokraft ausgeht. Der Wölfersheimer Bürgermeister Rouven Kötter hat durch intensiven persönlichen Einsatz erreicht, dass das zuständige Regierungspräsidium Darmstadt zu einem Ortstermin nach Berstadt kommt. „Es muss etwas geschehen, damit die Geruchsbelästigung in Berstadt ein Ende hat.“ erklärt Kötter. „Ich kann und will dieses Problem nicht dauerhaft akzeptieren. Diese Einschränkung der Wohnqualität ist den Menschen nicht länger zuzumuten!“ Darum habe er die Firma Biokraft, den zuständigen Architekten und einen entsprechenden Gutachter zu einem Gesprächstermin gebeten. Biokraft-Geschäftsführer Manfred Zimmermann zeigte sich dabei gewohnt kooperativ und sagte seine Teilnahme zu. Ein weiterer wichtiger Gesprächsteilnehmer wird mit am Tisch im Sitzungszimmer des Wölfersheimer Rathauses sitzen: Das Regierungspräsidium Darmstadt schickt die zuständige Sachbearbeiterin. Die Firma Biokraft musste sich für den Standort Berstadt die aufwendigste Genehmigung einholen, die es in Deutschland gibt: Die so genannte BImschG-Genehmigung (Bundes-Immissionsschutzgesetz). Dafür ist das Regierungspräsidium zuständig und genau an dieser Stelle will Kötter nun Druck machen.

„Der gemeinsame Termin findet noch in diesem Monat statt. Wir werden dabei nicht nur am Tisch im Rathaus verhandeln – ich lade alle Gesprächsteilnehmer ins Auto und wir werden vor Ort eine Geruchsprobe nehmen.“ kündigte Kötter an. „Man kann solche Genehmigungen nicht in fernen klimatisierten Büros treffen und die Menschen vor Ort müssen die Folgen ausbaden. Wir sehen unsere Gemeinde als attraktiven Wohn- und Wirtschaftsstandort. Dabei ist es aber wichtig, dass die wirtschaftliche Entwicklung im Einklang mit den Menschen geschieht. Die Wohnqualität darf bei aller Bedeutung von Arbeitsplätzen und Gewerbesteuereinnahmen nicht auf der Strecke bleiben. Der Gemeindevorstand steht ganz deutlich auf der Seite der betroffenen Anwohner.“ stellt der Wölfersheimer Rathauschef klar. Über die Ergebnisse der Verhandlungsrunde werde zeitnah informiert, sagte Kötter zu.