Big Band Sound am See

Die große Bühne auf dem Festival-Areal am See bietet viel Platz. Beim Auftakt der zweiten Woche der Vielfaltbühne war diese Größe auch angebracht. Zum zweiten Mal war die Friedberger Marvin Dorfler Big Band, die Hans Eckhardt vor 30 Jahren gegründet hat, hier zu Gast. Die 18 Instrumentalisten und das vierköpfige Vokalensemble präsentierten zwei Stunden lang einen Querschnitt aus unterschiedlichen Band-Programmen. »Wir sind froh, dass die Top-Big-Band der Region wieder bei uns spielt«, sagte Sebastian Göbel, der Kulturbeauftragte der Gemeinde, der zusammen mit Rochsane Mentes von »BuntErLeben« die gut 400 Besucher begrüßte.
01.09.22 / Gemeinde Wölfersheim

»Da müssen wir ja letztes Jahr alles richtig gemacht haben«, witzelte der bestens aufgelegte Hans Eckhardt, der im Verlauf des Abends auch auf das 30-jährige Band-Bestehen einging. So spielen und spielten inzwischen mehrmals Väter und Söhne gemeinsam in der Band. Aktuell war es Jan Eckhardt, der Sohn des Bandleaders, der am Schlagzeug aushalf. Auch Sänger Erik Borner und dessen Sohn Luca stehen schon seit Jahren gemeinsam auf der Bühne.

Auch dieses Mal machte die Band alles richtig, viel mehr: Gefühlt machte sie es noch besser als im Vorjahr. Schon der Einstieg mit »Let the good times roll«, gesungen von Stefan Spielberger, sowie »Feeling Good« mit Luca Börner war hervorragend. Die 18 Instrumentalisten begeisterten mit sattem Sound, gepaart mit viel Spielfreude, gespickt mit Spitzen-Soli einzelner Musiker, für die es immer wieder verdienten Zwischenapplaus gab. Den weiblichen Gesangspart hatte Lea Telwa übernommen. Für die Echzellerin war der Auftritt fast ein Heimspiel, ist sie doch in die Wölfersheimer Singbergschule und später ins Burggymnasium nach Friedberg gegangen.

»Stefan Spielberger war mein Tutor, es ist toll, mit ihm auf dieser Bühne zu stehen«, sagte die 21-Jährige, die unter anderem mit den James-Bond-Titelsongs »Skyfall« und »Goldfinger« ebenso überzeugte, wie im Duett mit Erik Borner, die beide erstmals gemeinsam »Time of my life« aus »Dirty Dancing« sangen. Mit dem Filmsong begann ein furioser zweiter Teil, bei dem es so manchen Besucher nicht mehr auf den Sitzen hielt - wie beim Soulklassiker »Soulman« mit dem Erik Borner, ansonsten Spezialist für Swing-Songs von Dean Martin oder Frank Sinatra, ebenso für Partystimmung sorgte wie zusammen mit Sohn Luca beim tollen Arrangement des Temptations-Hits »Papa was a rolling stone.«

Mit einem Tom-Jones-Medley läutete Stefan Spielberger mit den anderen Sängern im Background und einer noch einmal grandios aufspielenden Band das große Finale ein.

Nach dem Klassiker »Music« von John Miles, hervorragend gesungen von Lea Telwa und Stefan Spielberger, endete der Abend mit nicht enden wollenden stehenden Ovationen für Hans Eckhardt und seine Mitstreiter, die ihrerseits vom Ambiente der Seearena begeistert sind - auch wenn Erik Borner irgendwann mal meinte: »Ich habe den See noch gar nicht gesehen.«