Begehung zur Löschwasserversorgung

Damit im Ernstfall jeder Handgriff sitzt, führen die ehrenamtlichen der Wölfersheimer Feuerwehr regelmäßige Übungen durch. Doch darüber hinaus sind noch weitere Arbeiten notwendig, damit im Falle eines Brandes gezielt gehandelt werden kann. Ein wichtiges Thema ist die Löschwasserversorgung. Fachbereichsleiter Christopher Ahlemeyer, der kommissarische Wassermeister Roland Wagner, Gemeindebrandinspektor Daniel Mathes und der stellvertretende Södeler Wehrführer Daniel Müller trafen sich dieser Tage zu einem Austausch im Neubaugebiet Füllgesgärten.
12.10.22 / Gemeinde Wölfersheim

Mit der Entwicklung des Baugebietes wurde auch die Löschwasserversorgung umfassend betrachtet. Um diese sicherzustellen wurde ein Gutachten beauftragt. Auf rund 70 Seiten werden entsprechende Berechnungen durchgeführt. Vor Ort verschaffte man sich nochmals gemeinsam einen Eindruck und tauschte sich aus. Im vierten Bauabschnitt der Füllgesgärten wurden auch neue Hydranten-Schilder installiert, die durch ihre Durchfärbung langlebiger sein sollen und nach und nach auch an anderen Stellen im Gemeindegebiet eingesetzt werden sollen. Diese Schilder helfen z.B. den Einsatzkräften der Feuerwehr einen Hydranten schnell zu finden. Die Zahl hinter dem H gibt an welchen Durchmesser das Rohr hat. Die Zahl darunter gibt an in welchem Abstand und in welcher Richtung sich ein Hydrant befindet. Das Parken über einem Hydrantendeckel ist nach der Straßenverkehrsordnung übrigens verboten.

Damit die Hydranten immer Einsatzbereit sind, sind verschiedene Arbeiten notwendig. Im Herbst sind die Mitarbeiter des Betriebshofes unterwegs um die Hydranten im Gemeindegebiet winterfest zu machen. Gelangt Feuchtigkeit zwischen den Deckel lässt sich dieser bei Frost nicht ohne weiteres öffnen. Daher werden die Deckel entnommen, die Zwischenräume gereinigt und eine Folie zur Trennung eingelegt. Auf der Oberseite des Deckels befindet sich eine Lasche, die zum Herausheben des Deckels dient. Gefriert Wasser in dieser Lasche wird es schwer den Deckel herauszuheben. So gehen im Ernstfall wertvolle Minuten verloren. Um dies zu verhindern wird ein Fett aufgetragen. Im Rahmen der Arbeiten wird ein Teil der Hydranten auch gespült. Dies ist bei einigen Hydranten mehrmals im Jahr notwendig. Bei Leitungsabschnitten, durch die nicht kontinuierlich oder nur sehr unregelmäßig Wasser fließt, könnten sich sonst leicht Bakterien ausbreiten. Das Wasser wird dabei zum Wässern von Bäumen und Sträuchern genutzt.

Das Trinkwassernetz in der Gemeinde ist komplex. „Wir betreuen ein etwa 60 Kilometer langes Leitungsnetz mit Rohrdurchmessern von 25 bis 250 Millimetern. Dabei gibt es einige Besonderheiten,“ berichtet der kommissarische Wassermeister Roland Wager, der selbst in der Einsatzabteilung aktiv ist. Der zur Verfügung stehende Wasserdruck ist je nach Höhe und Lage unterschiedlich. Teilweise werden auch Druckminderer eingesetzt, damit der Wasserdruck in den Haushalten nicht zu hoch wird. Um Rohrbrüche im Leitungsnetz schnell zu finden wird der Zufluss zu einzelnen Bereichen umgeleitet. Dabei gilt es auch die Löschwasserversorgung immer im Blick zu behalten. Damit die Einsatzkräfte im Ernstfall wissen an welchen Stellen Wasser entnommen werden kann, steht ihnen ein Plan mit allen Hydranten zur Verfügung. Die neuen Hydranten im Baugebiet Füllgesgärten werden derzeit von einem Ingenieurbüro eingearbeitet.