Bauhof sorgt für freie Fahrt

Bahnstrecke zwischen Wölfersheim und Hungen wird von Wildwuchs befreit
26.09.19 / Gemeinde Wölfersheim

Vor fast 10 Jahren fuhr der letzte Zug auf der Bahnstrecke zwischen Wölfersheim und Hungen, und seither bemühen sich die beiden Kommunen um eine Wiederaufnahme des Zugverkehrs. Die Bahn plante eine Endwidmung der Strecke, was dieses Ziel unerreichbar gemacht hätte. Nach intensiven Verhandlungen ist es den beiden Kommunen gelungen, den auf ihrem Gemeindegebiet befindlichen Streckenabschnitt zu erwerben. Um zu verhindern, dass Bauvorhaben den Schienenverkehr behindern, wurde ein Eisenbahninfrastrukturvertrag abgeschlossen. Für die Pflege der entsprechenden Abschnitte sind die Kommunen selbst verantwortlich. Die Gemeinde Wölfersheim hat einen längeren und teilweise sogar zweispurigen Streckenabschnitt zu pflegen. Aus Wirtschaftlichkeitsgründen entschied man sich, die Maßnahmen mit eigenem Personal durchzuführen. „Durch den Einsatz unserer Kollegen des Bauhofes sparen wir uns den teuren Einsatz von Fremdfirmen.“ erläutert Bürgermeister Rouven Kötter. So wurde im vergangenen Jahr der erste Streckenabschnitt zwischen Wölfersheim und Geisenheim durch Mitarbeiter des Bauhofes vom Wildwuchs befreit. Die Wölfersheimer Feuerwehr veranstaltete auf dem Abschnitt bereits ein Draisinenrennen und erklärte sich bereit, die Pflegemaßnahmen zu unterstützen.

Nun konnte mit der weiteren Strecke begonnen werden. In den nächsten Tagen soll die Strecke bis Berstadt freigeschnitten werden. „Wir haben mit dem Kauf der Bahnstrecke die Chance bewahrt, dass irgendwann wieder Züge über Berstadt nach Hungen fahren. Im Idealfall könnte es möglich sein ohne umzusteigen bis Frankfurt zu fahren. Wenn wir die Bahnangebote nicht attraktiver gestalten, dann werden wir die Herausforderungen der Mobilität in Zukunft kaum in den Griff bekommen können. Das schaffen wir allerdings nur gemeinsam mit der Stadt Hungen, mit der wir eine intensive und fruchtbare nachbarschaftliche Zusammenarbeit, von der die Bürger beider Kommunen profitieren, pflegen.“ so Kötter.