Archäologische Untersuchungen abgeschlossen
Wer in der Wetterauer Erde Hinweise aus der Vergangenheit sucht, der wird meistens schnell fündig. Davon zeugen reiche Funde, „in fast jedem Baugebiet“, wie Kreis-Archäologe Jörg Lindenthal bei einem Termin mit der FAZ zum Abschluss der Grabungen sagt. In einem ausführlichen Bericht wurde dort vor wenigen Tagen über die Funde berichtet. Nach 24 Grabungstagen ist die beauftragte Fachfirma für archäologische Grabungen abgezogen, und das Gelände wurde für die Bauarbeiten freigegeben. Etwa 300 Meter entfernt im Neubaugebiet stieß man auf Überreste einer eisenzeitlichen Siedlung. Auf dem Gelände der Feuerwehr fand man nun ebenfalls Funde aus dieser Zeit. Die Ergebnisse sind für den Archäologen vor allem deshalb interessant, weil in Hessen bisher relativ wenig zusammenhängende Siedlungsstrukturen aus der Jüngeren Eisenzeit, also etwa 450 vor Christus bis zum Jahr null, entdeckt wurden. Für Lindenthal ist das ein möglicher Hinweis auf eine zusammenhängende Siedlungsstruktur und ein weiterer Mosaikstein für ein Gesamtbild.
Für den Laien sehen die Funde nicht spektakulär aus. Oftmals sind nur Verfärbungen im Boden zu erkennen. Dabei handelt es sich um Überreste von Pfosten und Wänden aus Lehmfachwerk. Auch Scherben und anderes Material wurden zur Sichtung ins Landesamt für Denkmalpflege nach Wiesbaden gebracht. Da die Bodenplatte erst nach der Frostperiode eingeplant ist, wurde der Zeitplan durch die Untersuchungen nicht gefährdet. „Falls an der Stelle mehr gefunden worden wäre, hätten wir das Gelände geteilt,“ berichtet Bürgermeister Eike See. Die Fachfirma hätte also erst dort gegraben wo später des Gebäude entstehen soll.