Jüdische Geschichte - Judenschule in Berstadt

Sehenswürdigkeiten, Informationen, Spuren der Vergangenheit

1566 lebte der Bruder des Wölfersheimer Juden Salman in Berstadt, von dem wir aber nicht den Namen kennen. 1658 wurde ein Jude zwischen Wohnbach und Berstadt als Glockendieb hingerichtet. Die Zahl der jüdischen Einwohner nahm nach 1800 kontinuierlich auf 25 Personen zu, so dass sie 1905 den Antrag auf Bau einer Synagoge stellten. Zu diesem Zeitpunkt gab es in Berstadt eine sogenannte Judenschule in der damaligen Hauptstr. 13, heute Licher Straße 58. Der Name Judenschule ist insofern irreführend, da es sich hier um den Versammlungsraum der jüdischen Gemeinde handelte. Der Name Judenschule wurde 1907 in den Plan des neuen Wassernetzes aufgenommen. Nach den Misshandlungen in der Pogromnacht 1938 zogen die verbliebenen Juden aus Berstadt weg. Das Ehepaar Fettmann beging Selbstmord. Die behinderte Tochter wurde 1942 ermordet. Sechs Berstädter Juden starben in KZs, darunter die drei Mitglieder der Fam. Stern, die vorher in die Niederlande ausgewandert waren, dort in das KZ Westerbork kamen und schließlich in Sobibor ermordet.

[Eugen Rieß]

Adresse

Licher Straße 61200 Wölfersheim