Jüdische Geschichte - Haus der Familie Hermann Rossmann

Sehenswürdigkeiten, Informationen, Spuren der Vergangenheit

In diesem Haus wohnte die Familie Hermann Rossmann. 1933 lebten noch drei jüdische Familien, nämlich die beiden Familien Hermann und Julius Rossmann und der Metzger und Viehhändler Berthold Sonneborn mit 16 Personen in Wölfersheim. Hermann Rossmann war Spezerei- und Fruchthändler (Getreide). Durch die zunehmende Verfolgung bewogen, wanderten einige Familienmitglieder, etwa die beiden Töchter Sonneborn, aus. Letzter Anlass zur Flucht waren die grausamen Ausschreitungen beim Novemberpogrom 1938, bei dem SA-Leute und fast die gesamte Arbeitsschicht aus dem örtlichen Braunkohle-Kraftwerk (insgesamt ca. 150 Männer!) die jüdischen Männer Kaufmann und Julius Rossmann auf das Schlimmste misshandelt, die Wohnungen ihrer Familien völlig demolierten und Geschäftsbücher und Schuldscheine verbrannten. Der Ortsgruppenleiter E. hatte die Anweisung ausgegeben, "die Juden halbtot zu prügeln." Danach wurden von Einwohnern Wölfersheims die verwüsteten Wohnungen durchsucht und vollends geplündert. Weil dies selbst den nationalsozialistischen Behörden zu massiv war, wurden von einem Gemeindebediensteten die geraubten Sachen wieder eingesammelt. Angehörige der Familie Hermann Rossmann emigrierten nach Palästina/Israel, die Familien Sonneborn und Julius Rossmann in die USA. Die Brüder Kaufmann und Siegfried Rossmann mussten nach Friedberg und wurden von dort in KZ´s deportiert. 1939 lebten keine jüdischen Einwohner mehr im Ortsteil Wölfersheim. [Sebastian Göbel u. Eugen Rieß ]

Die Bilder zeigen das Haus von Hermann Rossmann, Hermann Roßmann und Geschwister Olga und Dora, und Hermman Rossmann in seiner Hofreite. Die veröffentlichen Bilder stammen aus dem Archiv von Eugen Rieß, Hannah Oppenheimer und dem Archiv der Seite vor-dem-holocaust.de

Adresse

Haupstraße 52 61200 Wölfersheim