Zukunft der Vereine sichern
Vereine und die dort ehrenamtlich Engagierten bilden die Basis des gesellschaftlichen Miteinanders. Gerade in ländlicheren Regionen bieten sie eine sportliche und kulturelle Vielfalt oder nehmen andere wichtige Aufgaben wahr. Mit dem Projekt „Verein 3.0“ sollen die Vereine in Wölfersheim nun bei ihrer Öffentlichkeitsarbeit unterstützt werden. Bürgermeister Rouven Kötter nahm unlängst von Landrat Joachim Arnold den Förderbescheid des LEADER-Programmes für das Vorhaben entgegen. Es handelt sich um das erste geförderte Umsetzungsprojekt im Rahmen des Regionalen Entwicklungsplans der LEADER-Region Wetterau Oberhessen.
Allgemein ist in den Vereinen eine zunehmende Unterjüngung festzustellen. Es fehlt Nachwuchs. Die Bindung der bisherigen Vereinsmitglieder und die Gewinnung junger Menschen stellt oft eine Hürde dar, die durch die Nutzung moderner Kommunikationswege überwunden werden kann. Die Schaffung geeigneter Strukturen zur Öffentlichkeitsarbeit der Vereine ist daher ein wichtiges Mittel, um diese dauerhaft zu unterstützen und ihre Zukunft zu sichern. Die Arbeit des Vereines kann noch so vorbildlich sein, macht dieser Verein nicht auf sich aufmerksam, dann sind die Chancen neue Mitglieder zu gewinnen sehr gering. Um eine jüngere Zielgruppe anzusprechen und somit die Zukunft der Vereine in Wölfersheim zu sichern, soll ein Internetportal für Vereine geschaffen werden. Dieses Portal soll in die Homepage der Gemeinde und die Wölfersheim-App eingebunden werden. Bestehende Print-Angebote wie der Gemeindespiegel will man somit ergänzen.
Das Portal bietet den Vereinen umfangreiche Möglichkeiten sich vorzustellen. Jeder Verein hat eine kleine „Homepage“, auf der Informationen zum Verein, den Angeboten mit Übungszeiten und aktuelle Nachrichten / Termine angezeigt werden. Um das Angebot ansprechend zu gestalten, können bei allen Bereichen Bilder hinterlegt werden. Auf dem Portal werden außerdem alle Nachrichten der Vereine in einer Übersicht dargestellt. Die Termine werden im regulären Veranstaltungskalender der Gemeinde eingearbeitet. Über das Portal ist es möglich, gezielt nach Angeboten zu suchen. Neubürger können somit z.B. ein Angebot für Kinder im Bereich Musik oder Sport finden. Die aktuellen Nachrichten und Termine der Vereine werden auch in die App der Gemeinde integriert.
Die Gemeinde Wölfersheim baut hierbei auf die sehr positiven Erfahrungen ihrer „Wölfersheim-App“ auf, die bisher bereits mehr als 4.200 Mal installiert wurde. Den innovativen Ansatz möchte man auf die Förderung der hiesigen Vereine übertragen. Insgesamt werden etwa 14.000 Euro investiert. Rund 8.800 Euro erhält die Gemeinde von der Europäischen Union. Der übrige Betrag wird von Gemeinde, Bürgerstiftung und etwa 20 Vereinen getragen. Die im Rahmen der Entwicklung anfallenden Personalkosten und die später anfallenden Kosten für Betreuung und Wartung werden vollständig von der Gemeinde übernommen. „Die Vereine sind für uns ein wichtiger Standortfaktor, dem eine enorme Bedeutung zukommt. Erst sie machen unsere ländliche Region mit ihren vielfältigen sportlichen und kulturellen Angeboten lebens- und liebenswert. Mit diesem Projekt können wir sie dabei unterstützen und ihre Zukunft sichern.“ so Bürgermeister Rouven Kötter.
In der Entwicklung sollen die Vereine eng eingebunden werden. In einem ersten Arbeitstreffen wurden bereits erste Anforderungen an das System definiert, die im nächsten Schritt in ein Lasten- und Pflichtenheft für die Programmierer einfließen sollen. Die im Projekt gewonnenen Erfahrungen sollen auch den weiteren Kommunen der LEADER-Gebietskulisse zur Verfügung gestellt werden. Diese können das System zu einem günstigeren Preis übernehmen. Über dies zeigte sich Landrat Joachim Arnold sehr erfreut. „Von diesem Projekt können alle Wetterauer Kommunen profitieren. Die Gemeinde Wölfersheim übernimmt als digitaler Vorreiter die Entwicklung eines Systems, das allen Wetterauer Kommunen helfen kann, ihre Vereine zu unterstützen. Es freut mich, dass wir mit dem ersten geförderten LEADER-Projekt das Ehrenamt und damit eine wichtige Stütze unserer Gesellschaft unterstützen können.“ so Arnold bei der Übergabe des Bescheides.