Wölfersheim bleibt sicherer Wohnort
274 Straftaten wurden im vergangenen Jahr in Wölfersheim begangen. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Anzahl nur minimal angestiegen. Beachtlich ist jedoch ein Rückgang von mehr als 30 Prozent in den vergangenen 10 Jahren. An der Spitze der Straftaten stehen nach wie vor Diebstähle. Dabei unterscheidet die Polizei zwischen einfachem und schwerem Diebstahl, unter den z.B. Einbrüche fallen. Die Zahl der einfachen Diebstähle ist im Vergleich zum Vorjahr um 25 Prozent gesunken. In Wohnungen und Häuser wurde im vergangenen Jahr jedoch 20 Mal eingebrochen, im Vorjahr gab es nur fünf Einbrüche, was angesichts der Nähe zur Autobahn relativ wenig war. Zu Einbrüchen wie dem oben genannten in Melbach kommt es nach Auskunft der Polizei sehr selten. Die Täter vermeiden im Regelfall jegliche Konfrontation und ergreifen die Flucht. Im Bereich Körperverletzung konnte die Polizei im vergangenen Jahr 38 Fälle verzeichnen. Fälle von Sachbeschädigung, zu der auch Vandalismus an öffentlichen Anlagen zählt, sind in der Kriminalstatistik 32 zu finden, zehn Fälle mehr als im Vorjahr. Alle Straftaten, die im öffentlichen Raum begangen werden, werden in der Kriminalstatistik nochmals gesondert als Straßenkriminalität ausgewiesen. Darin enthalten sind insbesondere Diebstähle und Sachbeschädigung rund um das Kraftfahrzeug. Kam es im Jahr 2015 noch zu 33 Fällen, ist die Zahl im Jahr 2016 auf 59 Fälle gestiegen. In dieser Zahl ist beispielsweise auch der angezeigte Diebstahl von 6 Fahrrädern (im Vorjahr wurde nur eines gestohlen) enthalten. Im Bereich Rauschgiftkriminalität sind die Fallzahlen in den vergangenen Jahren stark gesunken. Waren in 2009 noch 50 Fälle von Rauschgiftkriminalität zu vermelden, so konnte die Polizei in 2016 nur noch 8 Fälle verzeichnen.
Insgesamt ist die Zahl der Straftaten im Vergleich zum Vorjahr um 8,3 Prozent gestiegen. "Bei den eher geringen Fallzahlen in Wölfersheim sind Schwankungen in solchen Bereichen üblich. Langfristig gesehen sind die Zahlen wie im gesamten Wetteraukreis deutlich rückläufig." erläutert die Polizeipressesprecherin Sylvia Frech. Um die Anzahl der Fälle vergleichbar zu machen, gibt es die Häufigkeitszahl (Anzahl der Straftaten pro 100.000 Einwohner). In Wölfersheim liegt dieser Wert bei 2.761 und im Wetteraukreis bei 4.256. In Wölfersheim kommt es also zu rund 35 Prozent weniger Straftaten als im Kreisdurchschnitt. In vergleichbaren Kommunen wie Florstadt liegt der Wert bei 3.324 oder in Echzell bei 3.736. Im gesamten Polizeipräsidium Mittelhessen lag der Wert 2016 bei 6.896. Dieser Wert relativiert sich bei genauerer Betrachtung allerdings schnell. Kommt ein Flüchtling in der Erstaufnahmeeinrichtung in Gießen an, dann hat er oftmals keinen Pass und begeht damit eine Straftat, die in dieser Zahl enthalten ist. Bereinigt man die Zahl, liegt Mittelhessen bei einer Häufigkeitszahl von 4.527. „Ich spreche den Polizistinnen und Polizisten für ihre Arbeit in Wölfersheim meinen Dank aus. Selbstverständlich ist jede Straftat, die begangen wird, eine zuviel. Deswegen freue ich mich sehr, dass die Zahlen langfristig betrachtet rückläufig sind. Dennoch ist dies kein Wert, auf dem wir uns ausruhen sollten. Viel wichtiger als ständige Polizeipräsenz ist dabei eine Kultur des Hinsehens. Wölfersheim ist ländlich und dörflich geprägt. Man kennt die Nachbarn, man kennt sich in der Straße untereinander, und von daher ist es von besonderer Bedeutung, dass man auch aufeinander aufpasst. Eine intakte, funktionierende Gemeinschaft ist das beste Mittel gegen Kriminalität. Deswegen appelliere ich an alle Mitbürgerinnen und Mitbürger: Halten Sie die Augen offen, und achten Sie auf sich und Ihre Mitbürger. Scheuen Sie in fragwürdigen Situationen nicht den Griff zum Telefonhörer, und alarmieren Sie unverzüglich die Polizei. Wölfersheim ist eine Gemeinde, in der es sich sicher und gut leben lässt. Wir alle können unseren Teil dazu beitragen, dass dies auch so bleibt.“ so kommentiert Wölfersheims Bürgermeister Rouven Kötter die kürzlich veröffentlichte Kriminalstatistik der Polizeidirektion Wetterau.