Wie Wälder fit für den Klimawandel werden
Die Folgen des Klimawandels und das Verhältnis zwischen Naturschutz und Naturnutzung bildeten die Kernthemen des Jahresmeetings der Oberhessischen Markmeister und Privatwaldeigentümer im Markwald Berstadt. Die Revierförsterin Sarah Liebelt zusammen mit Anselm Möbs, der den Bereich Dienstleistungen im Forstamt Nidda leitet, führten durch die Waldbegehung.
Reiner Dieffenbach und Sylvia Ruppel, beide aus dem Vorstand des hessischen Waldbesitzerverbands, hießen die zahlreich erschienenen Gäste willkommen, darunter auch Bürgermeister Eike See und Forstingenieur Karl-Georg Opper vom hessischen Umweltministerium.
Während der ersten Diskussionsrunde wurden verschiedene Ansichten zur ökonomischen Nutzung des Waldes und zum Naturschutz deutlich, die teilweise von der Parteizugehörigkeit oder dem Status als Waldeigentümer abhingen. Carl Anton Prinz zu Waldeck und Pyrmont, der Präsident des hessischen Waldbesitzerverbands, forderte eine stärkere Berücksichtigung der Waldeigentümer durch die Politik auf Landes- und Bundesebene und plädierte für ein Überdenken der Rolle des Waldes als Reservoir für Vorrat und Totholz. Er betonte die Notwendigkeit eines Kompromisses zwischen Holznutzung und Naturschutz. Die Anwesenden waren sich einig über die Bedeutung des Waldes als erhaltenswertes Kulturgut für kommende Generationen.
Für die Begehung des Waldes wählten die Vertreter von Hessen Forst fünf wesentliche Punkte aus, um sowohl die Schäden an Bäumen durch diverse Faktoren als auch resilientere Baumarten zu präsentieren. Revierförsterin Liebelt und Möbs sprachen über die steigende Relevanz von Laubbäumen, insbesondere Roteichen, im Vergleich zu Nadelbäumen. Sie wiesen darauf hin, dass trotz Bemühungen zur Kultivierung bestimmter Baumarten durch Wetterkatastrophen erhebliche Schäden entstanden sind.
Obwohl die Buche aktuell noch die vorherrschende Baumart im Markwald Berstadt ist, wird sich dies infolge des Klimawandels in den kommenden Jahrzehnten ändern. Die Douglasie hat die Fichte als führende Nadelbaumart abgelöst, hauptsächlich aufgrund ihrer größeren Widerstandsfähigkeit gegen Trockenheit.
Die Begehung verdeutlichte eindrücklich die in der Theorie diskutierten Punkte und unterstrich die dringende Notwendigkeit von Natur- und Klimaschutz bei der nachhaltigen Bewirtschaftung des Waldes. Möbs riet dazu, wissenschaftlichen Erkenntnissen in der Debatte um Ökologie und Ökonomie mehr Gewicht zu verleihen.