Wenn Menschenleben in Gefahr sind
Um 19.30 Uhr wurden die Einsatzkräfte der Wölfersheimer Wehr mit einem Übungsalarm von der Zentralen Leitstelle des Wetteraukreises alarmiert. Die Alarmierung erfolgt über Funkmeldeempfänger, die alle ehrenamtlichen Einsatzkräfte bei sich tragen. Auf ihnen werden weitere Informationen zum Einsatz abgebildet. Damit sich keine Feuerwehrfrau oder Feuerwehrmann auf dem Weg zur Einsatzstelle in Gefahr bringt, wird auch darüber informiert, dass es sich um eine Übung handelt. „Eine solche Übung zeigt auch auf, wie schnell die Einsatzkräfte vor Ort sein können,“ berichtet Wehrführer Thorsten Metz.
Schon kurze Zeit nach der unangekündigten Alarmierung traf das erste Fahrzeug ein, und Inhaber Sascha Dousa informierte über die Lage. Bei Reparaturarbeiten im Lagerbereich des Öl- und Gaslagers der Firma Demis GmbH kam es zu einer Verpuffung. Vermisst wurden drei Personen. Schon etwa 15 Minuten nach der Alarmierung konnte die erste vermisste Person erfolgreich gerettet werden. Die beiden anderen Personen folgten in kurzen Abständen danach. Eingesetzt waren zwei Trupps unter Atemschutz zur Menschenrettung durch die Besatzung des HLF 20-46 (Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug). Also zwei Teams zu je zwei Personen mit Gasmaske, Sauerstoffflasche, Schlauch und verschiedenen anderen Werkzeugen, die so nach vermissten Personen gesucht haben.
Parallel zur Menschenrettung wurde durch die Besatzung des TLF 16-25 (Tanklöschfahrzeug) der Löschangriff von außen vorbereitet. Nachdem der Löschangriff erfolgreich lief, wurde noch der Lüfter zur gezielten Einsatzstellenbelüftung in Stellung gebracht. In kurzer Zeit konnte das Gebäude vom „Brandrauch“ befreit und damit die Sicht verbessert werden.
Nach knapp 60 Minuten waren die gesteckten Übungsziele erreicht, und Rene Schmeichel konnte das Ende der Übung verkünden. Schmeichel ist Mitarbeiter der Firma Demis und hatte die Übung hauptsächlich organisiert. Bei der Ausarbeitung und Planung wurde er durch Gemeindebrandinspektor Daniel Mathes unterstützt. Ziel der Alarmübung war es, Menschenrettung und parallel die Brandbekämpfung zu trainieren. Ein weiterer Vorteil solcher Übungen ist, dass man die Ortskunde verbessern kann und auch Optimierungspotential deutlich wird. Ein Missstand war zum Beispiel, dass ein Oberflurhydrant an einem Grundstück durch die Zaunanlage nur erschwert zugänglich war, hier wird versucht, durch Gespräche der Verwaltung mit dem Besitzer eine Lösung zu finden.
Im Rahmen einer Nachbesprechung ging man nochmals Details der Übung durch. Bürgermeister Eike See, der leider nicht vor Ort sein konnte, sprach allen Beteiligten seinen Dank aus. „Normalerweise überzeuge ich mich bei solchen Übungen gerne selbst von der hervorragenden Arbeit unserer Feuerwehr. Es ist beeindruckend zu sehen, wie so viele Menschen perfekt Hand in Hand arbeiten. Solche Übungen zu planen ist aber mit einem entsprechenden Aufwand verbunden. Ich danke Rene Schmeichel und Daniel Mathes daher für ihren Einsatz. Besonderer Dank gilt auch Sascha Dousa von der Firma Demis, der nicht nur seine Halle zur Verfügung gestellt hat, sondern auch aktiv an der Übung teilgenommen hat. Natürlich muss auch allen Einsatzkräften gedankt werden, die bereit sind, ihre Freizeit für unsere Sicherheit zu opfern,“ so Bürgermeister See.
Wer Interesse daran hat, sich in der Feuerwehr zu engagieren, sollte Kontakt mit den Wehrführern vor Ort aufnehmen und im Rahmen einer Übung oder Treffens zum Schnuppern vorbeischauen. Die Kontaktdaten der Wehrführer stehen auf der Webseite der Gemeinde unter www.woelfersheim.de zur Verfügung.